Der 16. US-Präsident, Abraham Lincoln, gibt Barack Obama die Vorlage für seine Antrittsrede. Lincoln hielt diese kurze Rede am 19. November 1863, mitten im noch andauernden Bürgerkrieg, als Grußwort während der Einweihung eines Soldatenfriedhofs.
Vor 87 Jahren gründeten unsere Väter auf diesem Kontinent eine neue Nation, in Freiheit empfangen und dem Grundsatz geweiht, dass alle Menschen gleich geschaffen sind. Nun stehen wir in einem großen Bürgerkrieg, um zu erproben, ob diese Nation oder irgendeine so empfangene und solchen Grundsätzen geweihte Nation dauerhaft bestehen kann.
Wir haben uns auf einem großen Schlachtfeld dieses Krieges versammelt. Wir sind gekommen, einen Teil davon jenen als letzte Ruhestätte zu weihen, die hier ihr Leben gaben, damit diese Nation leben möge. Es ist nur recht und billig, dass wir dies tun.
Doch in einem höheren Sinne können wir diesen Boden nicht weihen können wir ihn nicht segnen können wir ihn nicht heiligen. Die tapferen Männer, lebende wie tote, die hier kämpften, haben ihn weit mehr geweiht, als dass unsere schwachen Kräfte dem etwas hinzufügen oder etwas davon hinweg nehmen könnten. Die Welt wird wenig Notiz davon nehmen, noch sich lange an das erinnern, was wir hier sagen, aber sie kann niemals vergessen, was jene hier taten.
Es ist vielmehr an uns, den Lebenden, dem großen Werk geweiht zu werden, das diejenigen, die hier kämpften, so weit und so edelmütig voran gebracht haben. Es ist vielmehr an uns, geweiht zu werden der großen Aufgabe, die noch vor uns liegt auf dass uns die edlen Toten mit wachsender Hingabe erfüllen für die Sache, der sie das höchste Maß an Hingabe erwiesen haben, auf dass wir hier einen heiligen Eid schwören, dass diese Toten nicht vergebens gefallen sein mögen, auf dass diese Nation eine Wiedergeburt der Freiheit erleben; und auf dass die Regierung des Volkes durch das Volk und für das Volk niemals von der Erde verschwinden möge.