Nach dem Eintreten der Waffenruhe im Gazastreifen sollen die Verhandlungen des sogenannten Nahost-Quartetts einen dauerhaften Waffenstillstand und die Hoffnung auf Frieden bringen. Bundeskanzlerin Angela Merkel kündigte technische Hilfe an, wenn es nötig sei.
Jerusalem/Scharm el-Scheich. Nach drei Wochen Krieg mit mehr als 1250 Toten schweigen im Gazastreifen die Waffen: Die Konfliktparteien erklärten nacheinander eine Waffenruhe. Israel begann nach eigenen Angaben mit dem Abzug erster Einheiten. Die Palästinenser kündigten einen einwöchigen Waffenstillstand an. Auf ihrer Nahost-Mission traf sich Bundeskanzlerin Angela Merkel am Sonntagabend zusammen mit anderen europäischen Staats- und Regierungschefs mit dem amtierenden israelischen Ministerpräsidenten Ehud Olmert. Wenn die von Israel in Kraft gesetzte Waffenruhe halte, werde das Land seine Truppen aus dem Gazastreifen "so bald wie möglich" abziehen, sagte Olmert. "Damit aber gesichert ist, dass der Waffenstillstand hält, muss Israel die Hamas davon abhalten, sich neu zu bewaffnen", fügte er hinzu.
Olmert sagte, die europäischen Gesprächspartner hätten ihm zugesichert, den Waffenschmuggel in den Gazastreifen zu unterbinden. "Diese Zusicherungen müssen in die Realität umgesetzt werden", sagte er. Er drückte außerdem sein "tiefes Bedauern" über die große Zahl an zivilen Opfern aus.
Merkel, Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy, der britische Premier Gordon Brown und andere internationale Spitzenpolitiker hatten wenige Stunden zuvor an einem kurzfristig angesetzten Nahost-Gipfel im ägyptischen Sinai-Bad Scharm el-Scheich teilgenommen. Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte: "Jetzt geht es darum, den Waffenstillstand dauerhaft zu machen. Es geht darum, die Grenzübergänge zu sichern, den Waffenschmuggel zu unterbinden." Und sie sagte: Wenn es nötig sei, technische Hilfe zu leisten, "ist Deutschland dazu bereit." Auch die humanitäre Hilfe für die notleidende Bevölkerung im Gazastreifen müsse in Gang gebracht werden. Deutschland wolle zu all dem seinen Beitrag leisten.