Die NATO plant erneut den Einsatz von Kriegsschiffen gegen Piraten vor der Küste Somalias. „Wir gehen davon aus, dass wir im Frühjahr wieder am internationalen Kampf gegen die Piraterie teilnehmen werden“, sagte NATO-Generalsekretär Jaap de Hoop Scheffer am Donnerstag in Krakau nach Beratungen der NATO-Verteidigungsminister. Bilder moderner Piraten.
Krakau. Geplant sei der Einsatz von sechs Kriegsschiffen der "Standing NATO Maritime Group 1", einem Verband von sechs Schiffen. Daran ist Deutschland derzeit mit der Fregatte Emden beteiligt. De Hoop Scheffer versicherte, die NATO werde den Einsatz eng mit anderen internationalen Partnern - vor allem der Europäischen Union - koordinieren. Zur Begründung für die Entsendung der Kriegsschiffe in den Indischen Ozean sagte er: "Das ist ein ziemlich großes Stück Wasser." Er fügte hinzu: "Ich wäre nicht überrascht, wenn die Piraterie wieder zunimmt." De Hoop Scheffer bestritt, dass es Länder gebe, die an dem Einsatz nicht teilnehmen wollten.
Die NATO hatte bereits von Oktober bis Dezember 2008 vier Schiffe eines insgesamt sieben Schiffe zählenden Marineverbandes vor der Küste Somalias in den Kampf gegen Piratenüberfälle geschickt. Die Aktion, mit der Handelsschiffe geschützt werden sollten, wurde Ende des Jahres eingestellt. Zum gleichen Zeitpunkt übernahm die Europäische Union die Piratenbekämpfung mit der "Operation Atalanta".