Unter Ausschluss der Öffentlichkeit hat die Anklage im Moskauer Prozess um den Mord an der kremlkritischen Journalistin Anna Politkowskaja ihr...
Moskau. Unter Ausschluss der Öffentlichkeit hat die Anklage im Moskauer Prozess um den Mord an der kremlkritischen Journalistin Anna Politkowskaja ihr Plädoyer verlesen. Ein Verteidiger der Angeklagten teilte mit, dass die Staatsanwaltschaft in ihrer Schlussrede den Kreis der tatverdächtigen Personen erweitert habe.
Eine Stellungnahme der Staatsanwaltschaft lag zunächst nicht vor. Bei insgesamt vier Angeklagten handelt es sich um mutmaßliche Helfer des Auftraggebers und des Todesschützen, die weiter auf der Flucht sind. Der Radiosender Echo Moskwy sprach von einer schwer nachvollziehbaren Prozessführung. Zuvor hatte die Staatsanwaltschaft angekündigt, abschließend aus Geheimdokumenten zu zitieren, bei denen es allerdings nicht um Politkowskaja, sondern zu der parallel verhandelten Entführung eines Geschäftsmannes im Jahre 2002 gehen sollte, an der einer der Angeklagten beteiligt gewesen sein soll. Vier Männer sind angeklagt, den Mord an der Journalistin am 7. Oktober 2006 mit organisiert zu haben. Die wegen ihrer Berichterstattung aus Tschetschenien international bekannte Reporterin Politkowskaja war im Oktober 2006 vor ihrer Wohnung erschossen worden.