Das Raketenprogramm von Präsident Ahmadinedschad hält die Welt in Atem. Wie weit sind die Iraner technisch wirklich? Bei einem der letzten Rakaten-Tests manipulierten die Iraner ein Bild, um vorzugaukeln, dass eine defekte Rakete doch gestartet ist.

Teheran. Der Iran hat nach eigenen Angaben erstmals einen Satelliten aus heimischer Produktion ins Weltall geschickt. Damit sei "die offizielle Anwesenheit der Islamischen Republik im All angemeldet" worden, sagte Präsident Mahmud Ahmadinedschad. Das iranische Weltraumprogramm wird von westlichen Regierungen mit Argwohn beobachtet, weil die dazu nötigen Raketen auch als Trägersysteme für Waffen eingesetzt werden können. Die Regierung in Teheran betonte indes, ihre Satelliten-Technologie diene ausschließlich friedlichen Zwecken.

Das staatliche iranische Fernsehen pries den Start des Satelliten "Omid" (Hoffnung) als "weitere Errungenschaft der iranischen Wissenschaftler unter Sanktionen". Im Jahr 2021 solle auch ein eigener Astronaut ins All geschickt werden.

Der Uno-Sicherheitsrat hat den Iran mehrfach mit Sanktionen belegt. Hintergrund ist der Verdacht, das Land verfolge mit seinem Atomprogramm entgegen eigenen Angaben auch militärische Ziele.

Das Staatsfernsehen berichtete, "Omid" solle für Forschung und Telekommunikation eingesetzt werden. Dazu solle er bis zu drei Monate lang Daten sammeln, Geräte testen und dann zur Erde zurückkehren. "Die Satelliten-Technologie des Iran dient rein friedlichen Zwecken und den Bedürfnissen des Landes", sagte Außenminister Manuchehr Mottaki am Rande eines Gipfels der Afrikanischen Union in Äthiopien. Mit ihrer Hilfe ließen sich wichtige Daten für Technologie-, Agrar- und Wirtschaftsprojekte sammeln. Der Satellitenstart fällt mitten in die Feierlichkeiten zum 30. Jahrestag der Islamischen Revolution im Iran.

Vor einem Jahr hatte der Iran den Test einer selbst gebauten Rakete für sein Satellitenprogramm bekanntgegeben und damit internationale Besorgnis über seine Absichten hervorgerufen. Die USA bezeichneten den Schritt als unglücklich. Im August folgte nach iranischen Angaben der Start einer Satelliten-Attrappe mit einer eigenen Rakete; nach US-Erkenntnissen scheiterte dieser Test aber.

Westlichen Experten zufolge lässt sich die Glaubwürdigkeit iranischer Angaben über die eigenen technologischen Fortschritte mangels Detailinformationen kaum beurteilen. Ein Großteil der iranischen Technologie beruhe wohl auf modifiziertem Gerät etwa aus China und Nordkorea.