Washington. Videos, die nach dem Tod von Osama Bin Laden auf seinem pakistanischen Anwesen entdeckt wurden, belegen nach Meinung der US-Regierung, dass der Topterrorist bis zuletzt aktiv an der Führung der Organisation al-Qaida beteiligt war. Die von der US-Regierung freigegebenen tonlosen fünf Videoclips zeigen einen Bin Laden, wie ihn die Öffentlichkeit nicht kannte.
In einem der Filme ist der stark gealterte Al-Qaida-Chef mit grauem Haar und Bart zu sehen. Gebeugt sitzt er mit einer Decke über den Schultern und einer Strickkappe auf dem Kopf vor dem Fernseher. Er betrachtet seine eigenen Videoclips, während er gelegentlich nickend vor- und zurückwippt. Seinen linken Arm setzt er nicht ein. Ermittler glauben, dies könnte darauf hindeuten, dass er bleibende Verletzungen einer Schusswunde davongetragen hatte.
Weit medienwirksamer präsentiert sich Bin Laden in einer bis zu seinem Tod nicht ausgestrahlten Videobotschaft an die USA, in der er nach Ermittlerinformationen gegen den Kapitalismus wettert. Für das Video hat er sich Haare und Bart schwarz gefärbt. Zudem wirkt er geschminkt. Weitere Filme zeigen, wie der Al-Qaida-Chef für Videobotschaften übt.