Berlin. Der Tod von Al-Qaida-Chef Osama Bin Laden könnte nach Einschätzung von Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) die Stabilisierung Afghanistans befördern. "Wir haben jetzt vor allen Dingen eine Chance, den politischen Prozess in Afghanistan stärker und entschiedener voranzubringen", sagte Westerwelle bei einem Besuch in Rom. Das bedeute auch, dass es eine "realistische Chance" gebe, den Zeitplan für einen Abzug der Kampftruppen bis 2014 "auch wirklich" einzuhalten. Ein Abrücken von diesem Zeitplan etwa durch eine Vorverlegung des Truppenabzugs lehnte Westerwelle ab. "Die Abzugsperspektive haben wir uns in den letzten 16 Monaten erarbeitet", sagte er. "Dabei bleibt es auch."
Die Sicherheitslage im Norden Afghanistans hat sich auch nach Einschätzung des ehemaligen Isaf-Kommandeurs Hans-Werner Fritz verbessert. Die Umgliederung des Regional Command North der Isaf-Schutztruppen und die Aufstockung der Einsatzkräfte hätten im Norden des Landes die "Wende" gebracht, sagte Fritz. Viele Menschen im Norden Afghanistans seien "der Taliban müde".