Moskau. Asma al-Assad ist seit 24 Jahren mit dem syrischen Diktator verheiratet. Ein Leben im Moskauer Exil will sie wohl nicht mit ihm teilen.

Die Gewaltherrschaft von Baschar al-Assad in Syrien ist Geschichte. Das gilt offenbar auch bald für seine Ehe. Wie mehrere Medien im Nahen Osten berichten, soll die Frau des gestürzten Diktators im russischen Exil jetzt die Scheidung eingereicht haben. Angeblich will Asma al-Assad (49) in ihre alte Heimat Großbritannien zurückkehren.

Demnach ist sie mit ihrem neuen Leben in Moskau unzufrieden. Dorthin war Assad am 7. Dezember mit seiner Familie geflüchtet, als der Sturz seines Regimes nicht mehr aufzuhalten war. Russlands Präsident Wladimir Putin hatte dem verbündeten Herrscherclan aus „humanitären Gründen“ Asyl gewährt – jedoch unter besonderen Bedingungen.

Der syrische Diktator Baschar al-Assad mit seiner Ehefrau Asma bei einem Besuch der Chinesischen Mauer im Jahr 2004.
Der syrische Diktator Baschar al-Assad mit seiner Ehefrau Asma bei einem Besuch der Chinesischen Mauer im Jahr 2004. © picture alliance / abaca | Balkis Press/ABACA

So ist es Baschar al-Assad (59) laut der „Jerusalem Post“ verboten, die Hauptstadt zu verlassen oder sich an jeglichen politischen Aktivitäten zu beteiligen. Derweil froren die russischen Behörden auch den Teil seines Vermögens ein, den er mit nach Moskau genommen hatte. Dazu zählen dem Bericht zufolge 270 Kilogramm Gold, zwei Milliarden US-Dollar und 18 Wohnungen in der russischen Hauptstadt.

Asma al-Assad kämpfte mit Krebserkrankungen

Asma al-Assad zog 2000 nach Syrien und heiratete Baschar al-Assad noch im selben Jahr. Sie war 25 Jahre alt. Als „Lady Di des Orients“ und „Rose der Wüste“ sollte sie in der Öffentlichkeit lange über die Gräuel ihres Mannes hinwegtäuschen.

In den vergangenen Jahren kämpfte Asma al-Assad zunächst mit einer Brustkrebs-Erkrankung, später wurde bei ihr Leukämie diagnostiziert. Zur Behandlung hielt sie sich schon vor dem Sturz ihres Mannes überwiegend in Moskau auf.

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Jetzt soll sie dem Bericht zufolge bei einem russischen Gericht eine Sondergenehmigung beantragt haben, um die Stadt verlassen zu dürfen. Dieser Antrag werde noch geprüft, heißt es. Asma al-Assad besitzt neben der syrischen auch die britische Staatsbürgerschaft.

Asma al-Assad wuchs in London auf

Sie ist 1975 in London geboren und von ihren gut situierten syrischen Eltern großgezogen worden. Ihr Vater ist Kardiologe, ihre Mutter arbeitete als Diplomatin in der syrischen Botschaft in London. Auch Tochter Asma schlug einen erfolgreichen Karriereweg ein: Zunächst studierte sie Informatik und französische Literatur am King‘s College. Bevor sie Baschar al-Assad heiratete, war sie als Investmentbankerin bei der Deutschen Bank und J.P. Morgan tätig.

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24 Jahre später will Asma al-Assad anscheinend wieder nach Europa zurückkehren. Wo ihre erwachsenen Kinder, die Söhne Hafez (23) und Karim (20) sowie Tochter Zein (21), in Zukunft leben sollen, ist unklar.