Berlin. Melnyk schlug als Top-Diplomat in Deutschland oft harsche Töne an. Jetzt darf der Ukrainer nach New York. Was er dort von Deutschen erwartet.
Als Botschafter der Ukraine in Berlin galt der 49-jährige Diplomat Andrij Melnyk wegen seiner harschen Kritik an der Bundesregierung als umstritten. Knapp sieben Jahre lang (2014 bis 2022) bekleidete er sein Amt in Deutschland. Ab Oktober 2022 machte der Top-Diplomat zunächst eine Karriere-Station in Kiew als Vizeaußenminister. Seit Juni 2023 ist er Botschafter in Brasilien.
Nun soll Melnyk für sein Land eine neue wichtige Rolle übernehmen. Er wird die Ukraine künftig bei den Vereinten Nationen repräsentieren, wie das RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) berichtet.
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Diplomat Melnyk: „Seite an Seite mit unseren deutschen Freunden und Verbündeten“
„Ich bin Präsident Wolodymyr Selenskyj und Außenminister Andrij Sybiha für das große Vertrauen sehr dankbar“, sagte Melnyk dem RND. „Die UN müssen eine stärkere Rolle spielen, um den russischen Aggressionskrieg zu beenden und einen gerechten Frieden für die Ukraine samt Sicherheitsgarantien zu erreichen. An dieser wichtigen Aufgabe werde ich in New York – Seite an Seite mit unseren deutschen Freunden und Verbündeten – unermüdlich arbeiten.“
Zur Außenpolitik Deutschlands zitiert ihn das RND dann aber doch wie gewohnt kritisch: „Die Deutschen und alle Europäer müssten dringend handeln, um uns Ukrainern in einer anderen Größenordnung zu helfen, nicht nur aus Empathie, sondern aus eigenem Interesse. Sonst stehen die Russen bald wieder vor dem Brandenburger Tor.“
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