Berlin. Ursprünglich planten ARD und ZDF, zwei TV-Duelle vor der Bundestagswahl zu zeigen – doch daraus wird nichts. Was nun geplant ist.

Das geplante TV-Duell zur Bundestagswahl zwischen den Kanzlerkandidaten von Grünen und AfD, Robert Habeck und Alice Weidel, wird nicht stattfinden. Wie die ARD auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte, sagte Habeck am späten Donnerstagabend schriftlich ab. „Aus diesem Grund wird die Produktion des zweiten geplanten Duells von ARD und ZDF in dieser Form nicht realisiert“, erklärte der Sender. Eine gleichlautende Mitteilung veröffentlichte auch das ZDF.

Damit wird es nach ARD-Angaben der beiden öffentlich-rechtlichen Sender nur ein Fernseh-Duell vor der Bundestagswahl geben: das zwischen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Unionskandidat Friedrich Merz (CDU) am 9. Februar. Der Privatsender RTL plant eine Woche darauf ebenso ein TV-Duell dieser beiden.

ARD und ZDF suchen Alternativen nach Absage des TV-Duells

Von der ARD hieß es, man prüfe aktuell, wie die Positionen der Grünen und der AfD angemessen im Programm dargestellt werden könnten. Vom ZDF hieß es: „Das ZDF wird den Spitzenkandidaten Alice Weidel und Robert Habeck angemessen Sendezeit in anderen Formaten einräumen und sie zeitnah dazu einladen.“

Die ursprünglich zwei angedachten TV-Duelle bei ARD und ZDF hatten in den vergangenen Tagen Kritik in der Politik ausgelöst. Es ging zum Beispiel um die Frage nach Chancengleichheit. Dann hatte Habeck außerdem klargemacht, dass er bei dem TV-Duell gegen Weidel nicht mitmachen wolle. Es hätte am 10. Februar stattgefunden. Die vorgezogene Bundestagswahl ist für den 23. Februar geplant.

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Grüne fordern Triell mit Scholz und Merz

Die Grünen pochen nun darauf, Habeck an dem Format mit Scholz und Merz zu beteiligen. In dem der dpa vorliegenden Absage-Schreiben von Habecks Wahlkampfsprecher an die Sender-Chefredakteure von ARD und ZDF steht, er gehe „im Interesse der Chancengleichheit davon aus, dass Herr Habeck an dem Duell (bzw. an einem Triell) mit den Kanzlerkandidaten von SPD und CDU zu beteiligen ist. Ich fordere Sie deshalb auf, Ihre zuvor getroffene Entscheidung zu revidieren.“

Zudem hieß es in dem Papier zu der Absage: „Um Missverständnissen vorzubeugen: Wir setzen uns mit der AfD auseinander, mit klarer Haltung und in aller Offenheit – auch in diesem Wahlkampf. Aber nicht in einem Duell, für das es keine sachliche Begründung gibt und eine unzulässige Vorfestlegung trifft.“

Nachdem vor Tagen schon bekanntgeworden war, dass Habeck nicht gegen Weidel antreten will, hatten sich andere Spitzenpolitiker angeboten. So hatten FDP-Chef Christian Lindner und auch BSW-Gründerin Sahra Wagenknecht ihre Bereitschaft erklärt.

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lou/dpa