Los Angeles. Der 72-Jährige führte das Zentralgefängnis von Damaskus und soll Gegner Assads gefoltert haben. Zuletzt lebte er in Los Angeles.
Nach dem Sturz Assads in Syrien werden die Schergen des brutalen Diktators verfolgt. So ist jetzt der frühere Leiter eines berüchtigten syrischen Gefängnisses nach Angaben des US-Justizministeriums am Donnerstag wegen Foltervorwürfen angeklagt worden.
Der bereits wegen anderer Vorwürfe inhaftierte 72-Jährige werde laut US-Justizministerium beschuldigt, persönliche Gegner der gerade gestürzten Regierung des Machthabers Baschar al-Assad gefoltert zu haben. Er soll das umgangssprachlich als Adra-Gefängnis bekannte Zentralgefängnis von Damaskus von etwa 2005 bis 2008 geleitet haben.
Seit 2020 lebt er in den USA und war im Juli 2024 in Los Angeles wegen weiteren Vorwürfen gegen ihn festgenommen worden.
Mehr als 100.000 Menschen in syrischen Gefängnissen gestorben
Islamistische Rebellen der Gruppierung Hajat Tahrir al-Scham (HTS) und mit ihr verbündete Milizen hatten nach ihrer am 27. November begonnenen Großoffensive am Sonntag die syrische Hauptstadt Damaskus eingenommen und den seit Jahrzehnten herrschenden Assad gestürzt. Dieser setzte sich mit seiner Familie nach Russland ab.
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Die Assad-Familie hatte das Land seit mehr als 50 Jahren mit eiserner Hand regiert. Assad hatte die Macht im Land im Jahr 2000 von seinem verstorbenen Vater Hafis al-Assad übernommen und damit auch einen Apparat von Gefängnissen und Haftanstalten, in denen Andersdenkende weggesperrt wurden.
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Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte sind mehr als 100.000 Menschen in syrischen Gefängnissen gestorben, häufig unter Einwirkung von Folter. Mit Assads gewaltsamer Niederschlagung pro-demokratischer Proteste im Jahr 2011 begann ein Bürgerkrieg, dem eine halbe Million Menschen zum Opfer fiel und der Millionen in die Flucht trieb.
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fmg/AFP