Berlin. US-Unis warnen internationale Studierende: Vor Trumps Amtsantritt könnte die Rückkehr in die USA riskant werden. Was erwartet sie?

US-Hochschulen erwartet eine kritische Lage: Donald Trump wird am 20. Januar als 47. Präsident der Vereinigten Staaten vereidigt und viele Universitäten befürchten, dass er die Einreisebestimmungen erneut verschärfen könnte. Laut einem Bericht der „New York Times“ haben mehrere Hochschulen, darunter Harvard, Cornell College, Pennsylvania College und die University of Southern California, ihren ausländischen Studierenden geraten, umgehend zurückzukehren.

Auf der Webseite des Cornell College heißt es, internationale Studierende, Dozierende und Mitarbeitende sollten „vor Beginn des Semesters, das am 21. Januar 2025 beginnt, wieder in den USA sein.“ Sei dies nicht möglich, sollten sie mit einem Berater über Ihre Reisepläne sprechen und auf Verzögerungen vorbereitet sein. 

Einreiseverbot droht erneut: Trump zielt auf muslimische Länder

Die Sorge ist nicht unbegründet: In seiner ersten Amtszeit hatte Trump per Dekret drastische Einreisebeschränkungen, auch „Muslim ban“ genannt, für Bürgerinnen und Bürger mehrerer muslimisch geprägter Länder verhängt. Diese Maßnahmen führten dazu, dass Tausende von Studierenden, die sich während der Winterferien im Ausland befanden, nicht mehr an ihre Universitäten zurückkehren konnten.

Ein Verbot würde wahrscheinlich Bürgerinnen und Bürger aus den Ländern betreffen, die der designierte Präsident bereits in seiner ersten Amtszeit 2017 ins Visier genommen wurden: Kirgisistan, Nigeria, Myanmar, Sudan, Tansania, Iran, Libyen, Nordkorea, Syrien, Venezuela, Jemen und Somalia. Die Liste könnte um weitere Länder, insbesondere China und Indien, ergänzt werden, vermutet das Cornell College. Trumps Nachfolger Joe Biden hob die Beschränkungen 2021 wieder auf.

Harvard warnt ausländische Studierende: Rückkehr vor dem Feiertag

Harvard hat ebenfalls Vorsichtsmaßnahmen getroffen und empfiehlt seinen ausländischen Immatrikulierten, ihre Pässe und Visa sorgfältig zu überprüfen. Das internationale Büro der Universität rät dazu, Verzögerungen und Wartezeiten bei der Einreise einzuplanen. Studierende, die sich Sorgen über mögliche politische Hürden machen, sollten vor dem Martin-Luther-King-Feiertag am 20. Januar zurückkehren.

Weder im Jahr 2022 noch 2023 wurde der Feiertag als empfohlenes Rückreisedatum für internationale Studierende angegeben, vermerkt die Studierendenzeitung Harvard Crimson.

Soziale Medien im Aufruhr: Studierende suchen Antworten auf Trumps Politik

In den Sozialen Medien herrscht große Verunsicherung. Viele fragen sich, was nun auf sie zukommen wird. Der Video-Creator Parth Vijayvergiya (@parthvijayvergiya) veröffentlichte bereits vor einem Monat ein Erklärvideo, wie die neuen Regelungen greifen könnten. Viele bedanken sich in den Kommentaren. Auch andere Kanäle veröffentlichen Videos, in denen die Situation beschrieben und Studierende ihre Verzweiflung und Hilfslosigkeit ausdrücken.

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Trumps Rückkehr versetzt auch andere Hochschulen in Alarmbereitschaft

Die Unsicherheit über Trumps zukünftige Politik sorgt dafür, dass auch andere Hochschulen in Massachusetts, Pennsylvania und Kalifornien ähnliche Hinweise herausgeben. Während diese Empfehlungen zunächst als Vorsichtsmaßnahmen gelten, bleibt abzuwarten, welche konkreten Maßnahmen Trump tatsächlich ergreifen wird.

Der 78-Jährige hat bereits angekündigt, die Einreisebeschränkungen wieder in Kraft setzen zu wollen – eine Drohung, die speziell internationale Studierende in Alarmbereitschaft versetzt. Die Situation wirft Fragen auf: Wie werden sich diese Entwicklungen auf die akademische Landschaft in den USA auswirken? Und welche Strategien können Studierende entwickeln, um sich auf mögliche Veränderungen vorzubereiten?