Berlin. Seit drei Jahren ist Narges Mohammadi im Iran in Haft. Nun ist die Aktivistin freigekommen – allerdings nur für eine bestimmte Zeit.

Die seit drei Jahren inhaftierte iranische Friedensnobelpreisträgerin Narges Mohammadi wurde nach Angaben ihres Anwalts am Mittwoch aus medizinischen Gründen aus dem Gefängnis entlassen. Die Strafe sei für drei Wochen ausgesetzt worden, erklärte der Anwalt Mostafa Nili im Onlinedienst X. Mohammadi befand sich seit dem November 2021 in Haft.

Die Iranerin wurde 2023 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Sie erhielt ihn für ihren Kampf gegen die Unterdrückung der Frauen und gegen die Todesstrafe im Iran, sowie für ihren Einsatz für Menschenrechte und Freiheit.

Iran: Darum wurde Mohammadi verurteilt

Die Physikerin war in den letzten Jahren 13 Mal festgenommen und jedes Mal zu hohen Haftstrafen verurteilt worden. Ende Oktober verhängte die iranische Justiz wegen „Ungehorsams“ und Ignorieren von Anweisungen der Gefängnisleitung eine zusätzliche sechsmonatige Haftstrafe. Die Strafe sei eine Reaktion der Justiz auf ihren kontinuierlichen Protest gegen Hinrichtungen im Land, ist in einem Beitrag auf dem Instagram-Profil Mohammadis zu lesen, das von Angehörigen und Freunden betrieben wird.

Mohammadi saß bislang im berüchtigten Teheraner Ewin-Gefängnisses ein, deren Leitung ihr nach Angaben ihrer Unterstützer bislang die medizinische Versorgung verwehrt hatte. Sie leidet an einer Herzschwäche. Ihr Zustand soll sich zuletzt drastisch verschlechtert haben.