Stockholm/Helsinki. Nachdem im November zwei Datenkabel beschädigt wurden, ist nun wieder ein Schaden an einem Kabel aufgetreten. Auch die Nato schaltet sich ein.
Nachdem erneut ein Datenkabel beschädigt wurde, prüft die Nato einen besseren Schutz dieser gegen mögliche Sabotage. Nato-Generalsekretär Mark Rutte sagte nach der neuerlichen Beschädigung eines Kabels in Finnland, das Thema habe für die 32 Nato-Mitgliedsländer „Dringlichkeit“. Sobald die Nato wisse, wer hinter dem Schaden stecke, werde sie sich dazu äußern.
In der Nacht zum Dienstag ein Datenkabel, das zwischen Finnland und Schweden verläuft, beschädigt worden. Das meldete der Rundfunksender Sveriges Radio und bezog sich auf Polizeiangaben. Demnach geht die finnische Polizei von einem Verbrechen aus. Die schwedische Telekommunikationsbehörde PTS bestätigte der Zeitung „Dagens Nyheter“, dass zwei Schäden an einem Internetkabel an Land auf finnischem Gebiet festgestellt wurden. Die schwedische Regierung teilte mit, es bestehe der Verdacht der „Sabotage“.
Die finnische Verkehrs- und Kommunikationsministerin Lulu Ranne sagte, der Vorfall werde in Zusammenarbeit mit GlobalConnect untersucht. Angesichts der Umstände werde „Sabotage vermutet“, teilte der schwedische Zivilschutzminister Carl-Oskar Bohlin der Nachrichtenagentur AFP mit. Von der finnischen Polizei hieß es allerdings, sie habe zum jetzigen Zeitpunkt keine „strafrechtlichen Ermittlungen“ eingeleitet.
Auch interessant
Schon im November mehrere Datenkabel beschädigt
Wie Nato-Generalsekretär Rutte betonte, hätten sich im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine Fälle von Sabotage, Energieerpressung und Cyberangriffen gehäuft. Nicht nur Russland greife zu solchen Mitteln, nach Nato-Erkenntnissen mische sich auch „China immer stärker ein“. Die Nato-Außenminister wollen nach seinen Worten am Mittwoch über das Thema beraten.
Im November waren innerhalb kurzer Zeit Schäden an zwei Glasfaserkabeln in der Ostsee aufgetreten. Dabei handelte es sich um ein Kabel, das zwischen Schweden und Litauen verläuft sowie eins zwischen Schweden und Deutschland. Die Ursache dafür ist in beiden Fällen noch unklar. Die schwedischen Behörden ermitteln wegen möglicher Sabotage. Der Fokus der Ermittler liegt auf einem chinesischen Schiff mit dem Namen „Yi Peng 3“, das zum fraglichen Zeitpunkt die betroffenen Stellen der Kabel passiert haben soll.