Berlin. Die Linke ist nicht zimperlich, wenn es um den ehemaligen Bundesfinanzminister geht. Das beweist die Partei mit einem Live-Stream.

Er kommt um dieses Thema aktuell nicht herum. Auch in der ARD-Sendung „Caren Miosga“ ist FDP-Chef Christian Lindner (45) am Sonntagabend auf einen möglichen Rücktritt angesprochen worden. Seine Antwort: „Ich habe nicht die Absicht, nein. Und ich habe die Absicht, mich bei meiner Partei zu bewerben als Spitzenkandidat.“

Und das D-Day-Papier, das das Ampel-Aus einleitete? Was wusste er darüber? Lindners Antwort bei Miosga: „Ich kannte dieses Papier nicht.“ Er habe aber kein Problem damit, dass es erstellt worden sei. In einer Parteigeschäftsstelle würden jeden Tag „Dutzende“ Dokumente erstellt.

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Linder in „offener Feldschlacht“ mit einer Banane

Sätze, die die politischen Gegner herausfordern. Die Linke hat am Montag den sogenannten B-Day eröffnet. B für Banane. In einem Live-Stream präsentiert die Partei eine Banane und ein Porträt eines schwitzenden Lindner. Dazu schreibt sie: „Wer hält länger durch? Christian Lindner als Parteivorsitzender der FDP oder diese Banane? Wir testen es aus. Im B-Day Stream präsentiert Die Linke die offene Feldschlacht zwischen beiden gelben Kontrahenten.“

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„Beginn der offenen Feldschlacht“ – auch das stand in dem bereits zitierten Papier. Die Aktion der Linken erinnert stark an einen anderen politischen Vorgang der letzten Jahre. Im Herbst 2022 hatte das englische Boulevard-Blatt „Daily Star“ die Amtszeit von Liz Truss mit der Haltbarkeit eines Salatkopfes verglichen und dazu einen Livestream gestartet. Truss war vom 6. September bis zum 24. Oktober 2022 Premierministerin des Vereinigten Königreichs. 49 Tage lang – die kürzeste Amtszeit in der britischen Geschichte. Und so fiel es dem Salat nicht schwer, länger frisch zu bleiben als Truss im Amt.

FDP-Chef will weitermachen: Videobotschaft und Vorwürfe

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    FDP steckt nach Ampel-Aus in einer schweren Krise

    Fakt ist, auch wenn sich Die Linke hier vor allem einen Spaß erlaubt: Die FDP steckt gerade nach dem Bekanntwerden des „D-Day“-Papiers in einer tiefen Krise, da es nicht zuletzt auch innerparteilich heftige Kritik auslöste – mit personellen Konsequenzen. Am Freitag war Generalsekretär Bijan Djir-Sarai zurückgetreten, sein Nachfolger ist der frühere Bundesjustizminister Marco Buschmann. Verfasser des Papiers war nach eigenen Angaben FDP-Bundesgeschäftsführer Carsten Reymann – auch er legte noch am Freitag (29. November) sein Amt nieder.

    Was ebenfalls außer Frage steht: Für die FDP könnte es bei der am 23. Februar 2025 geplanten Neuwahl eng werden. Die Liberalen müssen um den Wiedereinzug in den Bundestag bangen. Aktuell steht die Partei in den Umfragen bei 3 bis 5 Prozent.