Hamburg. 30 zusätzliche Polizisten für Wache in St. Georg. Allerdings fehlen sie andernorts in Hamburg, kritisiert Polizeigewerkschafter.
Das Personal an der Hamburger Wache 11, zuständig für den Bereich St. Georg, soll dauerhaft aufgestockt werden. Zunächst wurden dort 30 Mitarbeiter der Hamburger Polizei – abgezogen bei der Bereitschaftspolizei und von den Wachen – eingesetzt, um mehr Präsenz zeigen zu können.
Der Stadtteil gilt als Kriminalitätsbrennpunkt. Die Verstärkung ist zunächst für ein Jahr befristet. Danach, so erfuhr das Abendblatt, sollen dauerhaft zusätzliche Stellen für die Wache bereitgestellt werden.
Polizei Hamburg: Polizeireviere müssen Beamte abgeben
Die Verstärkung der Präsenz in St. Georg geht zulasten anderer Bereiche. Die Bereitschaftspolizei musste aus jedem Zug einen Beamten abordnen. Das Gleiche gilt für die Hamburger Polizeireviere. Lediglich die Wachen Bergedorf und Harburg sind wegen der Belastung und der Personallage davon ausgenommen.
Die Lage in St. Georg hat sich besonders im Bereich um die Hilfseinrichtung für Drogenabhängige, Drob Inn, und den ZOB zugespitzt. In der ausgeprägten Drogen- und Obdachlosenszene kommt es regelmäßig zu Konflikten.
Fast jede zehnte Straftat in Hamburg im Umfeld des Hauptbahnhofs
Tatsächlich ballt sich nirgends die Kriminalität wie in dem Ortsteil 114, der den Bereich St. Georgs erfasst, welcher an den Hauptbahnhof grenzt. In den vergangenen Jahren wurden dort rund neun Prozent aller in Hamburg insgesamt erfassten Straftaten registriert.
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„Wir haben dort einen Brennpunkt, was auch angesichts der ganzen Angebote kein Wunder ist, weil sich so dort zwangsläufig Problemklientel ballt“, sagt Thomas Jungfer, Landesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG). Die jetzt zusätzlich eingesetzten Beamten gingen aber zwangsläufig zulasten anderer Bereiche Hamburgs.