Berlin. Boris Pistorius (SPD) ist Verteidigungsminister. Was über seine Partnerin, seine Kinder und seine Karriere bekannt ist, lesen Sie hier.

  • Boris Pistorius ist amtierender Verteidigungsminister und seit seiner Jugend Parteimitglied der SPD
  • Der ehemalige Oberbürgermeister der Stadt Osnabrück war niedersächsischer Minister für Inneres und Sport, bevor er in die Bundespolitik wechselte
  • Hier finden Sie die wichtigsten Infos zum Privatleben und die politische Laufbahn Pistorius‘

Seine politische Karriere bei der SPD begann schon mit 16 Jahren. Seit 2017 ist Boris Pistorius Mitglied des SPD-Parteivorstandes auf Bundesebene. Als Verteidigungsminister hat er die Befehls- und Kommandogewalt über die Streitkräfte – zumindest, solange Frieden herrscht. Er ist damit der höchste Vorgesetzte aller Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr.

In Niedersachsen ist Pistorius ein bekannter und Umfragen zufolge ein sehr beliebter Politiker. Als ehemaliger Oberbürgermeister seiner Heimat Osnabrück war er von 2017 bis 2023 Mitglied des Niedersächsischen Landtages. Von dort wechselte er im Januar 2023 in die Bundespolitik. Was muss man über den Minister wissen?

Boris Pistorius: Die wichtigsten Infos zum Politiker im Steckbrief

NameBoris Ludwig Pistorius
Geburtsdatum14. März 1960
AmtVerteidigungsminister
ParteiSPD
Parteimitglied seit1976
Familienstand Verheiratet, zwei Töchter
Wohnort Berlin

Boris Pistorius: Ausbildung, Familie, Beruf – Das Privatleben des Ministers im Überblick

Boris Ludwig Pistorius wurde am 14. März 1960 in Osnabrück geboren. 1978 machte er erfolgreich sein Abitur am Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium und entschied sich im Anschluss für eine Lehre zum Groß- und Außenhandelskaufmann. Von 1980 bis 1981 absolvierte er seinen Wehrdienst in der Nähe von Bremen. Der SPD-Politiker hat damit eigene Erfahrungen in der Bundeswehr gemacht. Das unterscheidet ihn von vielen seiner Vorgängerinnen und Vorgängern.

  • Ausbildung: Nach der Lehre zum Groß- und Außenhandelskaufmann und dem Wehrdienst studierte Pistorius Rechtswissenschaften in Osnabrück und Münster. 1982 besuchte er ein Jahr lang die Université Catholique de l‘Ouest in Angers (Frankreich) und studierte Französisch. Im Anschluss folgten ein Referendariat und das Zweite Juristische Staatsexamen, nach dem er in Osnabrück als Rechtsanwalt arbeitete.
  • Familie: Seit Dezember 2023 ist Boris Pistorius in zweiter Ehe mit der Politikwissenschaftlerin Julia Schwanholz verheiratet. Aus seiner Ehe mit der verstorbenen Sabine Pistorius hat er zwei Töchter. Zudem ist Pistorius Großvater.
  • Beruf: Nach seiner Tätigkeit als Rechtsanwalt arbeitete er ab 1991 als persönlicher Referent des niedersächsischen Innenministers Gerhard Glogowski und stellvertretender Leiter des Ministerbüros. 1997 wurde Pistorius Dezernatsleiter bei der Bezirksregierung Weser-Ems und von 2002 bis 2006 Leiter der Abteilung „Schulen und Sport“. Parallel begann sein politischer Werdegang 1999 als zweiter Bürgermeister von Osnabrück; 2006 wurde er Oberbürgermeister. Von 1996 bis 2013 war Pistorius zudem Ratsmitglied der Stadt Osnabrück.

Die Partnerinnen von Boris Pistorius: Die Beziehungen des Verteidigungsministers – das ist bekannt

Privat hat der Verteidigungsminister bereits einige Schicksalsschläge erlebt. Der wohl schwerste: Im Jahr 2015 starb seine Ehefrau Sabine Pistorius an den Folgen einer Krebserkrankung. Im Oktober 2016 lernte der heute 62-Jährige die Ex-Frau von Alt-Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) – Doris Schröder-Köpf – kennen und lieben. „Ich war mein ganzes Leben umgeben von starken Frauen. Meine Mutter, meine verstorbene Frau, meine Töchter und nun Doris. Mit ihr habe ich eine äußerst kluge und sehr liebevolle Partnerin gefunden“, sagte Pistorius einst über diese Beziehung.

Mittlerweile gehen Boris Pistorius und Doris Schröder-Köpf wieder getrennte Wege. Angesprochen auf die Trennung sagte Schröder-Köpf 2021 gegenüber "Bunte": "Ältere Menschen wissen eben schon, dass man nicht nur einmal lieben kann! Das ist sehr tröstlich." Vom Verteidigungsminister gab es zur Trennung von Schröder-Köpf keine öffentlichen Äußerungen. Auch zu seinen beiden Kindern aus der Ehe mit Sabine Pistorius ist nicht sehr viel bekannt. Inzwischen ist der Politiker mit der Politikwissenschaftlerin Julia Schwanholz verheiratet.

Boris Pistorius: Welche Themen liegen dem Politiker am Herzen?

Pistorius gab bei seiner Vereidigung bekannt, dass er die Bundeswehr wieder stark machen möchte. Doch wofür setzt sich einer der dienstälteste ranghohe Innenpolitiker Deutschlands noch alles ein?

  • NPD-Verbotsverfahren: 2013 war Pistorius als Vorsitzender der Innenministerkonferenz maßgeblich an dem Antrag auf das NPD-Verbotsverfahren durch die Länder beteiligt. 2017 entschied das Bundesverfassungsgericht zugunsten des Antrags und erklärte die NPD für verfassungswidrig. Pistorius gab im weiteren Verlauf den Impuls, verfassungswidrige Parteien von der staatlichen Finanzierung auszuschließen. 2018 folgte dann die Entscheidung: Die NPD wurde für sechs Jahre von staatlicher Parteifinanzierung ausgeschlossen.
  • Cybersicherheit: IT- bzw. Cybersicherheit ist ein weiteres zentrales Thema, für das sich Pistorius einsetzt. Insbesondere die Sicherheit der öffentlichen Netzwerke innerhalb der Verwaltung steht dabei im Fokus. Er engagiert sich zudem für eine bessere Zusammenarbeit der Bundesländer in diesem Bereich. Durch ansteigende Cyberattacken – von professionellen Hackerinnen und Hackern verübt, teils staatlicher, teils privater Natur – sind sensible Daten immer wieder in Gefahr.
  • Verteidigungsfähigkeit: Eine der Hauptaufgabe Pistorius‘ als Verteidigungsminister ist es, die Bundeswehr zu modernisieren und die Verteidigungsfähigkeit Deutschlands sicherzustellen.