Hamburg. Die Christdemokraten befürchten, dass einige der geplanten Maßnahmen in Hamburg nicht umgesetzt werden können.
Klimaschutz ist eine der größten Herausforderungen dieser Jahre und entsprechend viel hat sich auch Hamburg in diesem Bereich vorgenommen. Aber selbst wenn der Senat dafür viel Geld auszugeben bereit ist, könnte es bei einigen der geplanten Maßnahmen Probleme geben – etwa weil das für die Umsetzung nötige Personal gar nicht vorhanden ist. So hatte der Senat einen massiven Einbruch der ausgezahlten Fördersumme für die energetische Sanierung von älteren Wohngebäuden von 2018 auf 2019 auch damit begründet, dass die Bauunternehmen stark ausgelastet seien.
Die CDU hat nun vorgeschlagen, die Frage in den Blick zu nehmen, ob es überhaupt genug Fachpersonal für die Klimaschutzmaßnahmen gibt – und wenn nötig nachzusteuern.
Hamburg: Gebäude für ein Drittel der CO2-Emissionen verantwortlich
„Da der Gebäudesektor für rund ein Drittel der CO2-Emissionen verantwortlich ist, sind neben dem Neubau von energieeffizienten Gebäuden gerade auch energetische Sanierungsmaßnahmen, wie die Modernisierung von Heizungen, der Einbau neuer Fenster, die Dämmung von Dächern und Außenwänden wichtige Bausteine im Rahmen der geförderten Maßnahmen“, heißt es in einem Bürgerschaftsantrag, den die CDU-Fraktion eingereicht hat.
„Schon jetzt mangelt es hier aber an Fachkräften und die Zahl der im Ausbildungsjahr 2020 abgeschlossenen Ausbildungsverträge mit rund 30 Maurern, 30 Zimmerern, 43 Dachdeckern und 40 Anlagenmechanikern lässt nicht auf eine Wende beim Fachkräftemangel in diesen Gewerken hoffen. Ungelernte Hilfsarbeiter aus Osteuropa, auf die der Bau-Sektor seit langer Zeit setzt, werden die Klimaschutzmaßnahme ohne anleitende Experten kaum allein umsetzen können.“
"Klimaschutz als Sinnstifter"
Zur Lösung solcher Probleme setzt die CDU auf ein mehrstufiges Konzept. Zunächst müsse der Senat „mit den Hochschulen und den Kammern ermitteln, welche Fachkräfte in welchen Berufen zur Umsetzung der wichtigsten Klimaschutzmaßnahmen dringend benötigt werden“, heißt es in dem Antrag. Danach solle eine Prognose erstellt werden, „ob die Fachkräfte der jeweiligen Berufe für die geplanten Vorhaben ausreichend sind oder ob dringend Nachwuchs ausgebildet werden muss“.
Für die Berufe, für die Nachwuchs benötigt werde, könne die Stadt dann in einer Aktion „,Klimaschutz zum Beruf machen‘ mit guten Argumenten werben“ – um schließlich zu „organisieren, dass für diese Berufe auch ausreichend Ausbildungs-, Weiterbildungs- und Studienplätze geschaffen werden“.
Wirksamer Klimaschutz könne erst gelingen, „wenn kluge Konzepte, technische Lösungen und Maßnahmen entwickelt, realisiert und auch zur Anwendung geführt werden“, so die CDU in ihrem Antrag. „Dies verdeutlicht die Möglichkeit, dass die Berufung zum Klimaschutz auch zu einem sinnstiftenden Beruf gemacht werden kann.“