Pjöngjang/Moskau. Russlands Präsident Putin ist zwei Tage in Nordkorea und besucht Kim Jong Un. Die US-Regierung warnt vor dem Treffen.

An den Straßenlaternen hängen Porträts von Wladimir Putin und russische Nationalflaggen: Die nordkoreanische Hauptstadt Pjöngjang rollt für den zweitätigen Besuch des russischen Präsidenten den roten Teppich aus. Und das in durchaus epischem Format. Videos, die beim Kurznachrichtendienst X kursieren, zeigen massive Propaganda-Bemühungen im Vorfeld des Besuchs.

Derweil ist die US-Regierung besorgt über den Besuch von Putin in Nordkorea. „Die sich vertiefende Zusammenarbeit zwischen Russland und Nordkorea ist etwas, das jeden beunruhigen sollte, der an der Aufrechterhaltung von Frieden und Stabilität auf der koreanischen Halbinsel interessiert ist, aber auch an der Unterstützung des ukrainischen Volkes, das weiterhin gegen die russische Aggression kämpft“, sagte der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, Pat Ryder, am Dienstag in Washington.

Waffen für Putins Krieg in der Ukraine

Ähnlich äußerte sich die Sprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre. Sie sagte, die Lieferung von Waffen aus Nordkorea hätte dazu beigetragen, dass Russland in der Lage sei, seinen brutalen Krieg in der Ukraine zu führen. Kein Land der Welt dürfe Russlands Aggression unterstützen. Das Land verstoße auf eklatante Weise gegen die UN-Charta und versuche, das internationale System zu untergraben.

Kremlchef Putin war am Abend von Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un empfangen worden. Bei der zweitägigen Visite geht es Beobachtern zufolge auch um weitere Waffenlieferungen von Pjöngjang, die Moskau in seinem Krieg gegen die Ukraine einsetzen will.

Unmittelbar vor seinem Besuch lobte Putin den abgeschotteten Staat für seine Unterstützung im Kampf gegen die Ukraine. Man schätze „die standhafte Unterstützung“ Nordkoreas für „Russlands militärische Spezialoperation in der Ukraine“ und die Solidarität bei wichtigen internationalen Fragen, schrieb Putin in einem Beitrag für die nordkoreanische Zeitung „Rodong Sinmun“. Das kommunistisch regierte Land mit nuklearen Ambitionen liefert nach westlichen Erkenntnissen Munition für Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine.

Der russische Präsident Wladimir Putin (r) und der nordkoreanische Staatschef Kim Jong Un während ihres Treffens in Pjöngjang.
Der russische Präsident Wladimir Putin (r) und der nordkoreanische Staatschef Kim Jong Un während ihres Treffens in Pjöngjang. © DPA Images | Gavriil Grigorov

Putin in Nordkorea: Porträts und russische Flaggen auf Pjöngjangs Straßen

Putin schrieb in seinem Beitrag für die nordkoreanische Zeitung weiter, Nordkorea sei „ein überzeugter und gleichgesinnter Unterstützer“, der bereit sei, das Bestreben des Westens zu kontern, eine multipolare Weltordnung zu verhindern. Russland und Nordkorea würden gemeinsam die Sicherheitsarchitektur in Eurasien aufbauen, die westlichen Sanktionen kontern und unabhängige Transaktionssysteme aufbauen.

„Wir sind bereit, eng zusammenzuarbeiten, um mehr Demokratie und Stabilität in die internationalen Beziehungen zu bringen. Zu diesem Zweck werden wir alternative Mechanismen für Handel und gegenseitige Handels- und Schlichtungsmechanismen entwickeln, die nicht vom Westen kontrolliert werden.“ (les/dpa)