Berlin. Selenskyj spricht vor dem Deutschen Bundestag – im Mittelpunkt steht die Einigkeit Europas. Er zieht einen historischen Vergleich.

Es ist eine besondere Geste, wenn Staatsgäste eine Ansprache im Deutschen Bundestag halten dürfen. Nelson Mandela und König Charles wurde diese Ehre genauso teil wie Wladimir Putin. 2001 hatte die westliche Welt noch hohe Erwartungen an den russischen Präsidenten, der später einen Krieg in Europa auslösen sollte. 23 Jahre nach Putins Rede steht an dieser Stelle nun der Mann, dessen Land zum Opfer russischer Aggression wurde.

Putin setze auf Mord statt auf Kompromisse, sagt Wolodymyr Selenskyj in seiner Rede, in der er vielfach die Einigkeit mit Europa und Deutschland beschwört. „Wir werden diesen Krieg zu unseren Bedingungen beenden“, so der ukrainische Präsident. In der Bundeshauptstadt zieht er einen historischen Vergleich.

Rede im Bundestag: Selenskyj mit historischem Vergleich

„Das geteilte Europa war niemals friedlich“, so Selenskyj mit Verweis auf die deutsche Geschichte. „Das geteilte Deutschland war niemals glücklich.“ Deswegen könne Deutschland die Ukraine so gut verstehen. Man wolle keine Mauer im eigenen Land. Aus den Reihen des Bundestages erfährt er Zustimmung. Lediglich das Bündnis Sahra Wagenknecht macht seine Drohungen wahr und boykottiert die Rede. Auch die Bank der AfD-Fraktion ist lediglich mit vier Parlamentariern besetzt.

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Selenskyj wird emotional und beschwört mehrfach die Einigkeit Europas. „Europa ist der Kontinent ohne Krieg“, ruft er. Die Zeit für Kompromisse sei vorbei. „Sie wurden ausgeschöpft, als Putin unsere Städte verbrannte.“ Am Ende sollen keine Zweifel bleiben, wer gesiegt hat.

Besondere Geste: Selenskyj applaudiert zurück

An zwei Stellen seiner Rede wird der ukrainische Präsident konkret: Er setze große Hoffnungen in den Friedensgipfel in der Schweiz. „Wir wollen Diplomatie die Chance geben.“ Die Welt müsse aus Garantien bestehen, dass keine Schüsse fallen.

Zudem fordert er die Aufnahme seines Landes als „vollwertiges Mitglied des europäischen Sicherheitsraumes“. Am Ende steht die Versöhnung im Vordergrund. Mehrfach erwidern Plenum und Selenskyj ihren gegenseitigen Applaus. „Ich danke jedem persönlich, der hier ist.“ Etwa für die Lieferung des Patriot-Waffensystems.

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