Israel und die Hamas haben sich auf einen dauerhaften Waffenstillstand geeinigt. Das Abkommen sehe unter anderem eine vollständige Aufhebung der israelischen Blockade des Gazastreifens vor.
Ramallah. Nach siebenwöchigen Gefechten haben sich Israel und die Palästinenser nach palästinensischen Angaben auf eine langfristige Waffenruhe im Gaza-Konflikt geeinigt. Israel hat den von Ägypten vermittelten Plan für eine Waffenruhe wie schon zuvor die Hamas akzeptiert, wie ein israelischer Beamter am Dienstag mitteilte.
Die Waffenruhe trete um 18 Uhr (MESZ) in Kraft. Abbas sagte in einer vom Fernsehen übertragenen Ansprache, die Führung der Palästinenser habe der von Ägypten vorgeschlagenen „dauerhaften“ Waffenruhe zugestimmt.
Der israelische Beamte sagte, Israel werde seine Blockade des Gazastreifens lockern, um humanitäre Güter und Baumaterial hineinzulassen. Binnen eines Monats würden in Kairo zudem indirekte Gespräche über bedeutendere Aspekte beginnen. Dazu werden voraussichtlich die Forderung der Hamas nach einem Ende der Blockade des palästinensischen Küstenstreifens und Israels Forderung nach einer Entwaffnung der Palästinenser-Organisation gehören.
Am Montag hatte Wasel Abu Jussef, Mitglied des PLO-Exekutivkomitees, dazu gesagt, die Palästinenserführung wolle, „dass der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen eine fest terminiertes Ende der israelischen Besatzung durchsetze“.
Das israelische Nachrichtenportal Times of Israel meldete dazu am Dienstag, die ägyptische Regierung werde parallel zur Sitzung in Ramallah eine öffentliche Erklärung abgeben. In dieser werde neben der langfristigen Waffenruhe auch die Unterstützung Kairos für die diplomatische Initiative der Palästinenserführung bei der UNO bekannt gegeben.
Die blutige Konfrontation um den Gazastreifen hatte am 8. Juli mit einer israelischen Militäroffensive begonnen, die als Reaktion auf anhaltenden Raketenbeschuss aus dem Palästinensergebiet erfolgte. Mit sechs weiteren Toten stieg die Zahl der palästinensischen Opfer am Dienstag, dem 50. Tag der Konfrontation, auf 2137, darunter nach UN-Angaben 491 Kinder und 253 Frauen. Auf israelischer Seite wurden 64 Soldaten, drei israelische Zivilisten und ein thailändischer Landarbeiter getötet.