Zum G-20-Gipfel nach St. Petersburg wird der amerikanische Präsident reisen. Doch Wladimir Putin soll Barack Obamas Verärgerung spüren. Russische Blogger sammeln für Snowden.
Washington. US-Präsident Barack Obama hat das für September geplante Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin wegen der Spannungen um den US-Spionage-Enthüller Edward Snowden abgesagt. Das meldete die amerikanische Nachrichtenagentur AP am Mittwoch.
Zum G-20-Gipfel nach St. Petersburg will Obama fliegen. Zwar gebe es Zeiten, in denen Russland in die „Denkweise und Mentalität des Kalten Krieges“ zurückfalle, sagte er in der Talkshow von Jay Leno. Jedoch sei es „für uns als führende Weltwirtschaft wichtig“, bei dem Treffen dabei zu sein. Der G-20-Gipfel sei das wichtigste Forum für Wirtschaftsgespräche und finde diesmal nun einmal in Russland statt, sagte Obama.
Das Weiße Haus zeigte sich erschüttert über die Entscheidung Russlands, Snowden Asyl zu gewähren. Indes treffen sich die Außen- und Verteidigungsminister beider Länder am Freitag in Washington. Dabei sollte es neben der Snowden-Affäre auch um Syrien, Afghanistan und den Iran gehen.
Snowden wird von den USA wegen Spionage per Haftbefehl gesucht, weil er unter anderem umfangreiche Abhörprogramme des US-Geheimdienstes NSA publik gemacht hatte. Nachdem er sich wochenlang im Transitbereich eines Moskauer Flughafens aufgehalten hatte, gewährte ihm Russland für ein Jahr Asyl.
Zur Unterstützung des früheren US-Geheimdienstmitarbeiters kündigte der russische Senator Ruslan Gattarow eine Internetkampagne an, um Gelder für Snowden zu sammeln. Die Idee stamme von Bloggern, die um die klammen Finanzen des US-Enthüllers wüssten, sagte er der Nachrichtenagentur Interfax. Er habe außerdem „keine Zweifel“ daran, dass auch die internationale Gemeinschaft bereit sei, Snowden zu unterstützen, sagte Gattarow.