Wulff habe sich überraschend bei der Staatsanwaltschaft als Zeugin zum Vorwurf der Vorteilsannahme gegen ihren Mann geäußert.
München/Hannover. Im Verfahren gegen Ex-Bundespräsident Christian Wulff hat seine Frau Bettina laut einem „Focus“-Bericht überraschend doch ausgesagt. Die 38-Jährige habe sich am 1. Oktober bei der Staatsanwaltschaft Hannover als Zeugin zum Vorwurf der Vorteilsannahme gegen ihren Mann geäußert, berichtet das Magazin in seiner neuen Ausgabe. Zuvor habe sie nicht aussagen wollen. Wulffs Anwalt wollte sich auf Anfrage nicht zu dem Bericht äußern.
Die Ermittlungen haben ergeben, dass Christian Wulff nach seiner Scheidung knapp bei Kasse gewesen sei, so berichtet die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung”. Laut dem Bericht, habe der Unternehmer Egon Geerkens ausgesagt, dem damaligen Ministerpräsidenten im Jahr 2007 zwei Mal Geld geliehen zu haben. Es handelt sich nach der „FAS” um Beträge von 30.000 und 60.000 Euro. Dafür, heißt es weiter, habe Wulff unter anderem seine Rolex-Uhr als Sicherheit abgegeben.
Gegen Christian Wulff wird seit Februar wegen seiner Nähe zum Unternehmer David Groenewold ermittelt. Bis Ende der Woche will die Staatsanwaltschaft laut dem „Focus“-Bericht eine Erklärung zu dem Verfahren abgeben und Kritik an der Ermittlungsdauer zurückweisen. Für eine Stellungnahme war die Staatsanwaltschaft am Samstag zunächst nicht zu erreichen.