Bergwerk Gorleben liege bei Merkel „hoch im Kurs als potenzieller Endlagerstandort“, sagte der Vorstand der Bürgerinitiative.

Gorleben. Nach den Aussagen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) im Gorleben-Untersuchungsausschuss des Bundestages befürchten Atomkraftgegner weiterhin den Bau eines Endlagers im Wendland. Gorleben liege bei Merkel „hoch im Kurs als potenzieller Endlagerstandort“, sagte Wolfgang Ehmke vom Vorstand der Bürgerinitiative (BI) Umweltschutz Lüchow-Dannenberg.

Weil der Salzstock als Standort „Nummer Eins“ im Spiel bleibe, sei jeder Versuch gescheitert, Vertrauen für ein neues Suchverfahren zu schaffen. Merkel hatte sich am Donnerstag für eine weitere Untersuchung des Salzstocks Gorleben ausgesprochen. Sie könne nicht einsehen, „warum man einen Standort, den man schon so lange erkundet hat, nicht endlich mal zu Ende erkundet“, sagte sie.

Auch nach Ansicht der Umweltschutzorganisation Greenpeace setzt Merkel weiter auf ein Atommüll-Endlager in Gorleben. Für den von der Bundesregierung angekündigten ergebnisoffenen Neustart bei der Endlagersuche lasse Merkels Auftritt vor dem Untersuchungsausschuss „nichts Gutes erwarten“, sagte Greenpeace-Atomexperte Mathias Edler.

Der Salzstock Gorleben wird zunächst weiter auf seine Eignung als Endlager für hochradioaktiven Atommüll untersucht. Das niedersächsische Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie verlängerte den sogenannten Hauptbetriebsplan bis zum Jahresende, wie ein Sprecher der in Clausthal-Zellerfeld ansässigen Behörde auf Anfrage mitteilte. Das Bundesamt für Strahlenschutz hatte den Antrag dafür im Juni gestellt. Der Hauptbetriebsplan, der Grundlage für die untertägigen Arbeiten ist, wäre ohne Verlängerung Ende September ausgelaufen.