Der Bundesrat hat beschlossen, dass Städte und Gemeinden künftig wieder alte Kfz-Kennzeichen einführen dürfen. Landkreistag kritisiert dies.
Berlin/Erfurt. Städte und Gemeinden können künftig wieder alte Kfz-Kennzeichen einführen, eine völlige Liberalisierung soll es aber nicht geben. Das beschloss die Länderkammer am Freitag in Berlin. „Damit können die Menschen Ihrer Verbundenheit zu Ihrer Region auch auf Autokennzeichen Ausdruck geben“, sagte der Parlamentarische Verkehrsstaatssekretär Jan Mücke (FDP). Mit der Änderung können die Länder nun die Wiedereinführung alter Kennzeichen beantragen. Der Landkreistag kritisierte den Beschluss. Ohne Not werde ein bislang stimmiges und überschaubares System aufgegeben. Der zusätzliche Verwaltungsaufwand könne zudem rund 4,25 Millionen Euro betragen.
Thüringen hatte sich in der Verkehrsministerkonferenz für eine Liberalisierung der Kennzeichenvergabe eingesetzt. Im Freistaat haben unter anderen bereits die Städte Mühlhausen, Rudolstadt, Artern, Stadtroda, Bad Langensalza, Meiningen und Schleiz einen Antrag auf Wiedereinführung alter Kfz-Kennzeichen gestellt. Auch andere Kommunen in Thüringen machen sich Hoffnung, nun zu den nach der Kreisgebietsreform 1994 abgeschafften Kennzeichen zurückkehren zu können.