Gemischte Zwischenbilanz nach zehn Jahren Anti-Terror-Einsatz in Flugzeugen. Piloten sehen keinen Zugewinn an Sicherheit.

Frankfurt/Main. Nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 in New York und Washington stiegen bewaffnete, aber zivil gekleidete Polizisten mit an Bord vieler deutscher Maschinen. Eine neuerliche Entführung à la al-Qaida sollte verhindert werden. Nun hat die deutsche Pilotenvereinigung Cockpit hat eine äußerst kritische Zwischenbilanz des rund zehnjährigen Einsatzes von Sky Marshals in deutschen Flugzeugen gezogen. „Sky Marshals werden niemals einen wesentlichen Beitrag leisten können, das Sicherheitsniveau nennenswert nach oben zu heben“, sagte der Sprecher der Piloten-Vereinigung, Jörg Handwerg, der Nachrichtenagentur dpa. Dagegen spreche schon die hohe Anzahl von Flügen deutscher Airlines.

Sky Marshals seien nicht die Lösung des Sicherheitsproblems, sondern „maximal nachgeordneter Bestandteil einer Gesamtlösung“. Viel wichtiger seien Sicherheitskontrollen am Boden , damit ein möglicher Attentäter gar nicht erst ins Flugzeug komme, sagte Handwerg.

Die Polizeigewerkschaften GdP und DPolG zogen hingegen eine positive Zwischenbilanz – Sky Marshals hätten sich bewährt, hieß es. Seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 werden verdeckte, bewaffnete Polizisten regelmäßig auch in deutschen Flugzeugen eingesetzt. Der Aufbau einer Sondereinheit bei der Bundespolizei war im September 2001 beschlossen worden und hatte im Oktober begonnen. (dpa/abendblatt.de)