Rund 20 Büros und Privatwohnungen wurden durchsucht. Gegen sechs Beschuldigte wird – zum Teil wegen Bestechung in besonders schwerem Fall – ermittelt.

Ingolstadt/Augsburg. Bei einer bundesweiten Razzia am Mittwoch haben haben Staatsanwaltschaft und Polizei wegen Bestechungsvorwürfen rund 20 Büros und Privatwohnungen durchsucht. Darunter war auch die Zentrale von Media-Saturn in Ingolstadt, Europas größter Elektronikmarkt-Kette. Gegen sechs Beschuldigte werde – zum Teil wegen Bestechung in besonders schwerem Fall – ermittelt, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Augsburg und bestätigte damit Medienberichte. Die weiteren Vorwürfe lauten auf Bestechlichkeit sowie Beihilfe zur Bestechung. Ein Media-Saturn-Sprecher bestätigte die von dem Unternehmen initiierte Untersuchung. „Wir kooperieren vollständig mit den Behörden“, sagte er.

Nach Informationen der „Süddeutschen Zeitung“ (Donnerstag) sind drei der Beschuldigten Manager der im bayerischen Ingolstadt angesiedelten Metro-Tochter Media-Saturn. Einer von ihnen gehöre der neunköpfigen Geschäftsführung der Media-Saturn-Holding an. Die Vorwürfe sollen in Zusammenhang mit Geschäften von Media-Saturn mit Dienstleistern und Lieferanten stehen. Bei einer internen Prüfung sollen die Unregelmäßigkeiten aufgefallen sein, welche das Unternehmen daraufhin der Staatsanwaltschaft meldete – ohne formal Strafanzeige zu stellen.

Die „Augsburger Allgemeine“ (Donnerstag) berichtet, Manager von Media-Saturn stünden unter Verdacht, Bestechungsgelder von mehreren Millionen Euro erhalten zu haben. Bei der Razzia waren 160 Polizisten im Einsatz. Festnahmen gab es dem Sprecher der Staatsanwaltschaft zufolge nicht. (dpa/abendblatt.de)