Der Wirtschaftsminister wird spätestens im Dezember 2013 ein oder mehrere Programme zum Verkauf von Staatsbeteiligungen absegnen.
Rom/Athen. Italien ist aufgeschreckt und handelt: Die italienische Regierung plant zur Haushaltssanierung Privatisierungen und will zudem ihr Sparpaket verschärfen. Wie am Mittwoch aus Ergänzungen zu dem Sparpaket hervorging, wird der Wirtschaftsminister spätestens im Dezember 2013 ein oder mehrere Programme zum Verkauf von Staatsbeteiligungen absegnen. Zudem sind den Ergänzungen zufolge 2013 Haushaltseinsparungen von vier Milliarden Euro geplant, die bis 2014 auf insgesamt 20 Milliarden Euro steigen. Bislang waren hier lediglich 15 Milliarden Euro festgelegt. Allerdings war zunächst unklar, ob diese Änderungen an anderer Steller wieder wettgemacht werden.
Das hoch verschuldete Italien will mit dem vierjährigen Sparpaket seinen Haushalt bis 2014 ausgleichen. Das Paket soll spätestens am Freitag im Parlament abgesegnet werden. An den Finanzmärkten ging in den vergangenen Tagen die Angst um, Italien könnte vollends in den Strudel der Schuldenkrise geraten.
Ratingagentur stuft Griechenland weiter herab
Unterdessen hat die Ratingagentur Fitch die Kreditwürdigkeit Griechenlands am Mittwoch erneut heruntergestuft. Die Bonität der Regierung in Athen wird nach einem Minus von drei Stufen nur noch mit CCC bewertet, das bedeutet kurz vor Zahlungsausfall. Im Juni hatten die Ratingagenturen Moody's und Standard & Poor's ähnlich entschieden.
Das griechische Finanzministerium reagierte am Mittwoch überrascht und nannte die Herabstufung verwirrend angesichts «der Tatsache, dass der Zeitplan für die Maßnahmen der Eurozone und des IWF bekannt ist und daran festgehalten wird». Athen führt nach der Unterstützung durch ein milliardenschweres Rettungspaket inzwischen Gespräche über weitere Finanzhilfen. Fitch hatte sich vor seiner Bewertung am Mittwoch zu Italien geäußert und eine stabile Prognose abgegeben.
(rtr/dapd/abendblatt.de)