Deutsche Politiker haben ein Imageproblem. In einer Studie gaben nur neun Prozent der Befragten an, Vertrauen in diese Berufsgruppe zu haben.
Nürnberg. Feuerwehrleute genießen wie schon im Vorjahr international weiterhin das größte Vertrauen bei den Menschen. Das hat der am Freitag in Nürnberg vorgestellte „GfK Vertrauensindex 2011“ ergeben. Besonders an Reputation gewonnen hätten Wohltätigkeitsorganisationen und Richter wie überhaupt die meisten der 20 abgefragten Berufsgruppen besser abschnitten. Lediglich Marketingfachleute und Marktforscher mussten laut der in 19 Ländern erhobenen Datensammlung einen leichten Vertrauensverlust hinnehmen.
In Deutschland liegen die Feuerwehrleute ebenfalls an der Spitze, wie die Untersuchung ermittelte. Sie hätten sogar noch einmal einen Prozentpunkt auf 98 Prozent dazu gewonnen. Das zweithöchste Ansehen komme Ärzten zu, danach folgten Postangestellte, Polizisten und Lehrer. Auf den hinteren Plätzen fänden sich Manager und Politiker wieder. Der Klerus liege auf Platz 14, Journalisten auf 16, obwohl beide Berufsgruppen im Vergleich zum Vorjahr ein leichtes Vertrauensplus erfahren hätten.
Nur neun Prozent der Befragten gaben an, ein starkes Vertrauen in Politiker zu haben. Im vergangenen Jahr waren es fünf Prozent mehr. "Hier spielen sicherlich die schwankende Politik der Regierungskoalition in Bezug auf die Diskussion um die Atomenergie, der Streit um Stuttgart 21 sowie die verschiedenen Skandale um teilweise abgeschriebene Doktorarbeiten eine wichtige Rolle", so die Leiter der Studie.
Ein Imageproblem haben Politiker auch in der Tschechischen Republik und Rumänien (je acht Prozent der Befragten gaben an, ihnen zu vertrauen) und in Italien (neun Prozent). In Schweden erreichen Politiker mit 39 Prozent noch das höchste Ansehen und liegen dort immerhin auf dem drittletzten Rang.