Guttenberg versucht mit allen Mitteln, den Untersuchungsbericht der Universität Bayreuth zu verhindern. Plagiatsopfer Klara Obermüller kritisiert sein Verhalten.

Frankfurt/Main. Die Rufe nach der Veröffentlichung des Untersuchungsberichts der Universität Bayreuth zu Karl-Theodor Guttenbergs Doktorarbeit werden immer lauter. Führende Wissenschaftler sprechen sich gegen Guttenbergs Versuch, die Veröffentlichung juristisch zu verhindern, aus. Auch die Schweizer Journalistin Klara Obermüller übt Kritik an Guttenbergs Verhalten. In seiner Doktorarbeit, in der es von Plagiaten nur so wimmelte, hatte Guttenberg unter anderem auch einen halben Leitarktikel der Journalistin Obermüller über insgesamt 86 Zeilen lang abgeschrieben. Die Quelle wurde jedoch kein einziges Mal genannt.

„Was Guttenberg macht ist grotesk“, äußerte sich Obermüller gegenüber der „Frankfurter Rundschau“ (Dienstagausgabe). Er habe ein sehr eigenartiges Krisenmanagement und mache einfach alles falsch. Verklagen wolle sie Guttenberg derzeit zwar nicht. „Aber ich bin absolut der Meinung, dass er die Universität den Bericht veröffentlichen lassen muss.“ Guttenbergs Versuch, die Veröffentlichung zu verhindern „riecht mir stark nach Sonderrecht“, sagte Obermüller. „Das gefällt mir nicht, es ist sehr undemokratisch.“

Trotz dem Plagiatsskandal steht die CSU weiter hinter dem früheren Verteidigungsminister und hofft auf dessen Rückkehr in die Politik. Guttenbergs Anwalt hatte der Universität Bayreuth eine Vorverurteilung vorgeworfen.

(dapd/afp)