Kann er in seinem Exil in Saudi-Arabien sicher sein? In Tunis kam es wieder zu gewaltsamen Protesten gegen die Übergangsregierung.
Tunis. Die tunesische Übergangsregierung beantragt einen internationalen Haftbefehl gegen den geflohenen Ex-Präsidenten Zine el Abidine Ben Ali und seine Frau. Das berichtet der französische TV-Sender BFM unter Berufung auf Regierungskreise in Tunis. Der autoritäre Machthaber war am 14. Januar nach tagelangen Protesten ins saudi-arabische Exil geflohenen.
Unterdessen hat die Polizei in der tunesischen Hauptstadt Tunis am Mittwoch Tränengas gegen Hunderte Demonstranten eingesetzt, die gegen die neue Interimsregierung protestierten. Zu den Zusammenstößen kam es vor dem Büro des Ministerpräsidenten. Einige Demonstranten bewarfen die Sicherheitskräfte mit Steinen. Der amtierende Ministerpräsident Mohamed Ghannouchi muss die Ressorts von fünf Ministern neu besetzen, die unter dem Druck der seit Tagen andauernden Proteste zurückgetreten waren. Die Demonstranten fordern die Entlassung ehemaliger Gefolgsleute von Ex-Präsident Ben Ali aus der Übergangsregierung. Die sogenannte Jasmin-Revolution, die zur Flucht Ben Alis führte, hat auch in anderen Ländern Nordafrikas und des Nahen Ostens zu Protesten geführt.