Trotz des in vielen Ländern erhöhten Eintrittsalters ergab eine Studie, dass Menschen in Zukunft noch länger bis zur Rente arbeiten müssen.
Paris. Auch nach der Anhebung des Renteneintrittsalters in vielen Industrie- und Schwellenländern ist die Rente nicht sicher. Die Menschen werden deshalb in Zukunft noch länger arbeiten müssen, um die Rentensysteme zu sichern, wie aus einer am Donnerstag vorgestellten Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zur Alterssicherung in 42 Industrie- und Schwellenländern hervorgeht. „An einem längeren Arbeitsleben führt kein Weg vorbei“, sagte die OECD-Rentenexpertin Monika Queisser in Berlin.
Die „Kunst“ sei nun, Rahmenbedingungen dafür zu schaffen, dass mehr ältere Menschen eine passende Arbeit finden und behalten. „In vielen Ländern, auch in Deutschland, sehen wir da Schritte in die richtige Richtung“, ergänzte Queisser. Der häufig beschworene Zielkonflikt zwischen der Anstellung jüngerer und älterer Menschen existiere nicht. „Länder, die ältere Menschen erfolgreich in den Arbeitsmarkt integrieren, schaffen das in der Regel auch bei jüngeren“, fasste Queisser die OECD-Statistiken zusammen.
2010 lag das gesetzliche Rentenalter im OECD-Durchschnitt bei 62,9 Jahren für Männer und 61,8 Jahren für Frauen. Der Stand von 1950, als Männer erst nach ihrem 64. Lebensjahr in Rente gingen und auch Frauen im Schnitt bis zu ihrem 63. Geburtstag arbeiteten, werde erst 2020 bei den Frauen und 2040 bei den Männern erreicht, bemerkte die OECD. Die aktuelle Anhebung des Renteneintrittsalters kompensiere also erst einmal die Jahrzehnte, in denen die Menschen immer früher in Rente gingen. (afp)