Afrikas wichtiges Gremium für Stabilität auf dem Kontinent muss im Umgang mit den Krisenherden auch seine Glaubwürdigkeit beweisen.
Nairobi/Addis Abeba. Zwei der großen Krisen des afrikanischen Kontinents beschäftigen den Friedens- und Sicherheitsrat der Afrikanischen Union (AU) in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba: Das 15 Mitglieder starke Gremium berät über die Haltung der Staatenorganisation zu den Unruhen in Libyen und dem seit Ende November andauernden Machtkonflikt im westafrikanischen Elfenbeinküste. Vor der am Donnerstagabend geplanten Sitzung stand eine Zusammenkunft von fünf afrikanischen Staatschefs auf dem Programm, die bindende Lösungsvorschläge für den Konflikt in der Elfenbeinküste ausarbeiten sollen.
Der von der internationalen Gemeinschaft anerkannte Wahlsieger in der Elfenbeinküste, Alassane Ouattara, hat eine Einladung zu dem Treffen in Addis Abeba angenommen. Der Verlierer Laurent Gbagbo, der die Macht nicht abgeben will, schickte seinen Außenminister. Beobachter halten das Treffen in Addis Abeba auch für einen Glaubwürdigkeitstest der AU, wenn es um die Durchsetzung demokratischer Prinzipien auf dem Kontinent geht. Zur Zeit haben sowohl Libyen als auch die Elfenbeinküste einen Sitz im Sicherheitsrat der afrikanischen Staaten – wobei die Mitgliedschaft des westafrikanischen Landes derzeit ausgesetzt ist. Mit dem simbabwischen Präsidenten Robert Mugabe und dem amtierenden AU-Vorsitzenden Teodoro Obiang Nguema aus Äquatorialguinea sind zudem zwei wegen Menschenrechtsverletzungen umstrittene Staatschefs an den Entscheidungen beteiligt. (dpa)