Die Regierung fordert „ausdrücklich nicht“ die Abberufung des amerikanischen Botschafters in Deutschland, Philip Murphy.
Berlin/Washington. Die Wikileaks-Enthüllungen haben nach Einschätzung der Bundesregierung in Deutschland „keinen schweren Schaden“ angerichtet. Das erklärte Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin. Die Regierung fordere „ausdrücklich nicht“ die Abberufung des US-Botschafters in Deutschland, Philip Murphy, betonte Seibert mit Blick auf Äußerungen einzelner Politiker. Sie habe auch ansonsten keine Forderungen an den Botschafter. „Die Bundesregierung denkt gar nicht in diese Richtung“, sagte Seibert. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) habe zu denen, die diese Forderung aufgestellt hätten, „keine Bemerkungen zu machen“. Ein Sprecher des Außenministeriums sagte, die Besetzung von Botschafterposten in Deutschland sei keine Sache der Bundesregierung, sondern der jeweiligen Gastländer. Außenminister Guido Westerwelle (FDP) habe dazu bereits gesagt, dass die Bundesregierung auch künftig eng und vertrauensvoll mit den USA zusammenarbeiten werde.