Die China Investment Corporation, die für die kommunistische Regierung die Investitionen verwaltet, interessiert sich für den Club.

Liverpool. Der russische Milliardär Roman Abramowitsch kaufte einst den FC Chelsea, der reiche Ölscheich Mansour bin Zayed Al Nahyan investierte in den Club Manchester City. Jetzt will sich auch die chinesische Regierung in die englische Premier League einkaufen. Die britische "Times" meldet, tritt die China Investment Corporation (CIC), die für die chinesische Regierung die Auslandsinvestitionen verwaltet, als offizieller Kaufinteressent für den FC Liverpool auf. Die Chinesen gelten dabei laut "Times" als Anwärter mit den größten chancen, den Verein zu übernehmen.

Wie englische Medien berichten soll der Chinese Kenny Huang, von der in Hong Kong basierten QSL Sports Ltd ein ernsthafter Kaufinteressent sein. Der Wall Street Banker ist in der Sportwelt kein Unbekannter. Er besitzt 15 Prozent der Cleveland Cavaliers und hat seine Finger auch bei den New York Yankees im Spiel. Huang soll schon 2008 Interesse an Liverpool bekundet haben. Damals war ihm die geforderte Kaufsumme von 650 Millionen Pfund aber zu hoch. Neben der CIC sollen auch ein Investor aus Kuwait und eine amerikanische Private-Equity-Group um den Verein werben.

Im Februar 2007 stiegen die beiden Amerikaner Tom Hicks und George Gillett gross ein beim traditionsreichen FC Liverpool. 715 Millionen Euro zahlten die beiden damals und wollten hoch hinaus. Doch seit Jahren mehren sich die Schlagzeilen über Geldprobleme des Vereiens und das Stadion, das auf Eis liegt. Zudem kam heraus: Hicks und Gillett kauften den Verein auf Pump.

Von den 20 Vereinen der englischen Premier League sind zurzeit neun ganz oder teilweise in ausländischer Hand. Sechs Investoren stammen aus den USA, zwei aus Russland, je einer aus Ägypten, den Vereinten Arabischen Emiraten und China. Jetzt hat in Blackburn noch ein Inder Interesse angemeldet. Zudem könnten sich mit dem Verkauf von Liverpool die Verhältnisse verschieben: ein Chinese kommt für zwei Amerikaner.