1500 Soldaten erwiesen den vier getöteten Bundeswehr-Mitgliedern die letzte Ehre. Wann die Särge überführt werden können, ist noch unklar.

Masar-i-Scharif. Bei einer bewegenden Trauerfeier in Nordafghanistan haben 1500 Soldaten aus 19 Ländern ihren vier getöteten deutschen Kameraden die letzte Ehre erwiesen. „Von ihnen nehmen wir nun Abschied als wäre es ein Stück von uns“, sagte der Bundeswehr- generalinspekteur Volker Wieker am Sonntagnachmittag bei der Zeremonie im ISAF-Hauptquartier in Masar-i-Scharif. Den anwesenden Soldaten dankte er für ihren Einsatz. „Ich bin froh und ein wenig stolz, zu Ihnen zu gehören.“

Der Generalinspekteur warnte vor einer innenpolitischen Debatte in Deutschland über den Sinn und die Dauer des Afghanistan-Einsatzes. Die Taliban betrachteten es als „strategisches Spiel“, den Rückhalt der Bundeswehrsoldaten in der Heimat und die politische Entschlossenheit von Regierung und Parlament zu beeinträchtigen.

Der Gegner wolle „eine öffentliche Debatte in Deutschland, deren Dramaturgie er durch Zeit, Ort und Wahl der Mittel“ bestimmen könne. „Aber das dürfen und das werden wir nicht zulassen, um unserer Sicherheit und der afghanischen Bevölkerung Willen“, sagte Wieker. Am Donnerstag waren in der nordafghanischen Provinz Baghlan insgesamt vier Bundeswehrsoldaten durch die Explosion einer Sprengfalle sowie durch Raketenbeschuss getötet worden. Die Särge sollten nach der Trauerfeier zum Stützpunkt Termes in Usbekistan geflogen werden. Wann von dort aus der Rücktransport nach Deutschland starten kann, ist wegen des geltenden Flugverbots in Europa weiter unklar.