Claudia Roth glaubt an Zusammenarbeit mit CDU nach den Landtagswahlen in Nordrhein-Westfalen. Jamaika-Koalition ist ausgeschlossen.
Berlin. Die Grünen-Vorsitzende Claudia Roth hält nach der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen im Mai ein Bündnis sowohl mit der SPD als auch mit der CDU für möglich. „Ausgeschlossen ist in NRW nur eine Jamaika-Koalition. Wir sind nicht der Mehrheitsbeschaffer für eine abgehalfterte schwarz-gelbe Politik. Bei den anderen Konstellationen ist entscheidend, wie viel grüne Inhalte durchgesetzt werden können“, sagte Roth der „Bild am Sonntag“. Die Grünen wollten in Nordrhein-Westfalen „ein zweistelliges Ergebnis bekommen“. Rot- Grün werde derzeit von Woche zu Woche realistischer.
Roth lobte mehrere Unions-Mitglieder der Bundesregierung, allen voran die CDU-Chefin und Kanzlerin: „Ich verstehe mich mit Bundeskanzlerin Angela Merkel gut. Sie ist nicht ideologisch und eine kluge Frau, die offen auf andere zugeht. Angenehm ist auch, dass wir nach langer Zeit in Thomas de Maizière (CDU) wieder einen Innenminister haben, der zumindest von Bürgerrechten redet, und der sagt, Sicherheit und Freiheit gehören zusammen – aber reden reicht natürlich nicht.“
Auch Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) habe „eine sehr offene Art, aber von ihm wünsche ich mir eine gradlinigere Politik. Dem Umweltminister Norbert Röttgen (CDU) bescheinigte Roth Ansätze grüner Politik. „Aber es bleibt ein grünes Mäntelchen mit viel Atom und Kohle drunter.“