Es gebe nach wie vor extremen Bedarf an Nahrung, Medizin und Unterkünften. Mit Beginn der Regensaison könnte sich die Lage noch verschlimmern.

Washington. US-Präsident Barack Obama hat die internationale Gemeinschaft aufgerufen, dem erdbebenverwüsteten Haiti weiter zu helfen. Die Lage in dem Land sei weiterhin „düster“, sagte Obama nach einem Treffen mit dem haitianischen Präsidenten Rene Preval am Mittwoch in Washington. „Man sollte sich nicht der Illusion hingeben, dass die Krise vorbei ist.“

Bei dem Erdbeben am 12. Januar waren nach offiziellen Angaben mindestens 220000 Menschen ums Leben gekommen. Ganze Städte und Dörfer wurden dem Erdboden gleichgemacht.

Es gebe nach wie vor einen „extremen Bedarf“ an Nahrung, Medizin und Unterkünften, und mit Beginn der Regensaison im Frühjahr könnte sich die Lage noch verschlimmern, warnte Obama. „Die Herausforderung ist jetzt, eine zweite Katastrophe zu verhindern.“ Der haitianischen Bevölkerung versprach der Präsident: „Bei der schwierigen (Aufbau)arbeit, die vor Ihnen liegt, werden Sie weiterhin in den Vereinigten Staaten von Amerika einen beständigen und zuverlässigen Partner haben.“

Preval würdigte die internationale Unterstützung nach dem verheerenden Beben, bat aber zugleich – auch mit Blick auf die Geberkonferenz am 31. März in New York – um weitere Hilfen. Er wies auch auf die jüngsten Beben in Chile und der Türkei hin: Diese hätten gezeigt, dass die Welt künftig besser darauf vorbereitet sein müsse, rasch auf Katastrophen zu reagieren. So sei eine bessere Koordination von Hilfsmaßnahmen nötig.

Erneut setzte sich Preval für die Schaffung von „Rothelm“- Hilfstruppen für den Einsatz in Katastrophengebieten nach dem Muster der UN-„Blauhelm“-Friedenstruppen ein. Er warb außerdem für einen internationalen Fonds, aus dem im Fall von Naturkatastrophen dann rasch Hilfsgelder fließen könnten.