Weil keiner der insgesamt 12 Kandidaten die vorgeschriebene absolute Mehrheit erreicht hat, wird es am 10. Januar eine Stichwahl geben.
Zagreb. Die erste Runde der Präsidentenwahlen in Kroatien hat am Sonntag der Sozialdemokrat Ivo Josipovic gewonnen. Der 52-Jährige erreichte nach Befragungen nach der Wahl (Exit polls) 32 Prozent der Stimmen, berichteten die Medien am Abend in Zagreb. Offizielle Ergebnisse dürfen wegen der gesetzlichen Wahlruhe erst am Montagmorgen veröffentlicht werden. Weil nach diesen Befragungen keiner der insgesamt 12 Kandidaten die vorgeschriebene absolute Mehrheit erreicht hat, wird es am 10. Januar eine Stichwahl zwischen den beiden Bestplatzierten geben.
Der zweite Platz als Herausforderer des Siegers Josipovic belegte zunächst mit 14 Prozent der Zagreber Bürgermeister Milan Bandic (54). Der langjährige Sozialdemokrat Bandic war wegen Eigenmächtigkeit aus der Partei verbannt worden und als Unabhängiger angetreten. Auf den dritten Platz kam nach diesen Informationen als Vertreter der Regierungspartei HDZ Andrija Hebrang. Der 63-Jährige erreichte 12 Prozent. Da die Fehlerquelle der Nachwahlbefragungen mit drei Prozent beziffert wurde, war der zweite Platz am späten Sonntagabend noch nicht entschieden. Bei den 4,5 Millionen Wahlberechtigten war die Abstimmung auf nur wenig Interesse getreten. Bis zum Nachmittag hätten nur 34 Prozent der Wähler ihre Stimme abgegeben, berichtete die staatliche Wahlkommission in Zagreb. Das waren acht Prozent weniger als vor fünf Jahren, als schon ein Minusrekord verzeichnet wurde.