MIt dem Verbot soll verhindert werden, dass über mögliche neue Proteste zum Tag der Studenten berichtet wird.
Teheran. Der Iran hat ein dreitägiges Arbeitsverbot für ausländische Medien in Teheran verhängt. Damit soll verhindert werden, dass über mögliche neue Proteste zum Tag der Studenten in der kommenden Woche berichtet wird. Die zuständige Abteilung des Kulturministeriums informierte Journalisten, Kameraleute und Fotografen, die für ausländische Presse arbeiten, am Samstag per SMS über das Verbot: „Alle Genehmigungen zur Berichterstattung für ausländische Medien in Teheran werden vom 7. bis 9. Dezember widerrufen.“
Bereits in den vergangenen Tagen war die Internet-Verbindung in Teheran entweder sehr langsam oder unterbrochen. Ein Vertreter des Telekommunikationsministeriums sagte Reuters, dass der Zugang zum Internet und Mobilfunkfrequenzen am Montag deaktiviert würden.
Am Montag jährt sich die Ermordung von drei Studenten 1953 unter dem Schah-Regime. Polizei und Revolutionsgarde warnten bereits davor, dass sie gegen jede „illegale“ Demonstration aufs Schärfste vorgehen würden. Nach der Wiederwahl von Präsident Mahmud Ahmadinedschad war es im Juni zu den schwersten Unruhen seit der Islamischen Revolution vor drei Jahrzehnten gekommen. Milizen und die Revolutionsgarde schlugen die Proteste nieder, Tausende Menschen wurden verhaftet. Die Organisation „Reporter ohne Grenzen“, die sich für Pressefreiheit einsetzt, erklärte, dass die Situation für Journalisten im Iran von Tag zu Tag schwieriger würde.