Ende vergangenen Jahres haben rund 768.000 Menschen in Deutschland die Grundsicherung für Rentner oder Erwerbsunfähige bezogen.
Berlin. Das sind 1,1 Prozent der volljährigen Bevölkerung, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Gegenüber 2007 erhöhte sich damit die Zahl der Hilfebezieher um rund 35.000 (4,8 Prozent). Mehr als die Hälfte der Grundsicherungsempfänger (53 Prozent) sind älter als 65 Jahre. Rund ein Viertel aller Bezieher leben in Heimen.
Der Sozialverband VdK erklärte, die Zahlen sagten viel über die wachsende Altersarmut aus. VdK-Präsidentin Ulrike Mascher forderte, die Regelsätze anzuheben und jährlich der Preisentwicklung anzupassen. Die gesetzliche Rente und die Erwerbsminderungsrenten müssten erhöht und Abschläge abgeschafft werden, wenn Menschen aus Krankheitsgründen früher in Rente gingen, sagte Mascher. Die Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung ist eine seit dem 1. Januar 2003 gezahlte Sozialleistung, die den Lebensunterhalt sicherstellen soll. Sie kann von Menschen ab 65 Jahren in Anspruch genommen werden und von Jüngeren, wenn diese nicht erwerbsfähig sind. Jugendliche unter 18 Jahren bekommen keine Grundsicherung, sondern Sozialgeld.
Im Jahr 2008 gaben die Kommunen und die sonstigen Träger der Grundsicherung etwa 3,8 Milliarden Euro brutto aus. Das entsprach etwa einem Fünftel der gesamten Sozialhilfeausgaben. Pro Kopf der Gesamtbevölkerung wurden rund 45 Euro für die Grundsicherung für alte oder erwerbsunfähige Menschen ausgegeben.