Neben Gesundheitsministerin Ulla Schmidt haben weitere Minister ihr Amt übergeben. Abendblatt.de zeigt die Bilder des Machtwechsels.
Berlin. Ihre Ernennungsurkunden haben sie erhalten, vereidigt sind sie auch, jetzt beginnt für die neuen Bundesminister der Arbeitsalltag. Der neue Außenminister, Guido Westerwelle (FDP), war einer der ersten, der antrat. Bereits um 9.30 Uhr übergab ihm sein Vorgänger Frank-Walter Steinmeier (SPD) das Auswärtige Amt. „Ich freue mich auf diese Aufgabe, und ich verschweige nicht: Ich habe großen Respekt vor dieser Aufgabe“, sagte Westerwelle bei einer feierlichen Zeremonie im überfüllten Weltsaal des Auswärtigen Amts. Viel Zeit zum Eingewöhnen blieb ihm nicht. Sein erster offizieller Termin steht an. Gemeinsam mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) vertritt er Deutschland auf dem EU-Gipfel in Brüssel
Zur gleichen Zeit übernahm der neue FDP-Gesundheitsminister Philipp Rösler das Gesundheitsministerium von Ulla Schmidt (SPD). Die Gesundheitspolitik gehöre zu den schwierigsten Themenfeldern, sagte Rösler bei der Feier zur Amtsübergabe. Er nutzte die Gelegenheit, um auf den geplanten Systemwechsel in der Gesundheitspolitik einzuschwören. „Ich bin sehr zuversichtlich, dass uns das gelingen wird“, sagte Rösler. Zugleich zollte er seiner Vorgängerin Respekt. Ulla Schmidt blickt auf eine neunjährige Amtszeit zurück. Unter ihrer Regie war unter anderem der Gesundheitsfonds eingeführt worden. Ihr fiel der Abschied vom Amt sichtlich schwer. Am Ende liefen Tränen über die Wangen der SPD-Politikerin. Künftig gehört sie wieder als einfache Abgeordnete dem Bundestag an.
Im Wirtschaftsministerium verabschiedete sich Karl-Theodor zu Guttenberg von seinem Amt. Er wird in Zukunft das Verteidigungsministerium übernehmen. Sein Nachfolger, Rainer Brüderle (FDP), darf jetzt seinen Traumjob antreten. Brüderle ist seit gut einem Jahrzehnt die wirtschaftspolitische Stimme der Liberalen im Bundestag. Davor amtierte er viele Jahre als Wirtschaftsminister in Rheinland-Pfalz.
Stabwechsel auch an der Spitze des Finanzministerium: Nach vier Jahren verabschiedete sich Peer Steinbrück (SPD) und hieß den früheren Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) willkommen. Im Gegensatz zu seiner Parteikollegin Ulla Schmidt, nahm Steinbrück die Amtsübergabe gelassen hin. Vor mehreren hundert Mitarbeitern des Hauses bezeichneten er es als normal in der Demokratie, dass es einen Wechsel gebe. Auf Schäuble wartet nun reichlich Arbeit. Nach der Steuerschätzung nächste Woche muss er für die schwarz-gelbe Koalition einen neuen Entwurf für den Bundeshaushalt 2010 sowie einen neuen Finanzplan bis 2013 vorlegen.
Bundesarbeitsminister Franz Josef Jung begann seinen ersten Tag im neuen Amt gleich mit einem Statement zu den Arbeitsmarktzahlen. Der CDU-Politiker hat die vergangenen vier Jahre das Verteidigungsministerium geführt und übernimmt jetzt das Arbeitsministerium. Eine Aufgabe, auf die er sich freut, wie Jung vor einer Personalversammlung in seinem neuen Ministerium sagte.