Berlin/Nairobi. Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU) erwartet von den USA, dass sie sich stärker für den Klimaschutz einsetzen. "Klimaschutzpolitik verlangt globales Handeln", hieß es im Manuskript für eine Rede, die Glos heute in Brüssel halten wird und die der "Welt am Sonntag" vorliegt. "Das bedeutet, dass sich auch Länder wie die USA, China und Indien entsprechend engagieren müssen." Eine Klimaschutzpolitik, die nur von wenigen Ländern getragen werde, sei ökologisch sinnlos und "ökonomisch verhängnisvoll".
Unterdessen haben Umweltschützer das Ergebnis der Uno-Klimakonferenz in Nairobi als unzureichend kritisiert. Umweltminister Sigmar Gabriel sagte, die Konferenz habe nicht genug erreicht: "Wir haben viel über nationale Interessen gehört, aber relativ wenig über den Klimawandel." Vertreter aus 189 Staaten hatten sich zum Abschluss ihrer zweiwöchigen Beratungen geeinigt, das Kyoto-Protokoll zur Reduzierung der Treibhausgase bis Ende 2008 zu überprüfen. Experten hoffen, das Abkommen der 35 Vertragsstaaten auf Entwicklungs- und Schwellenländer wie China und Indien zu erweitern.