Bagdad. US-Präsident George W. Bush hat der Degradierung der Reserve-Brigadegeneralin Janis Karpinski wegen des Folterskandals von Abu Ghraib zugestimmt. Karpinski wurde zum Oberst zurückgestuft, was der Zustimmung des Präsidenten bedurfte. Die Soldatin erhielt einen Verweis und wurde des Kommandos ihrer Einheit enthoben.
Karpinski befehligte 2003 die für Abu Ghraib zuständige 800. Militärpolizei-Brigade.
Nach der Regierungsbildung im Irak vor gut einer Woche haben die Aufständischen ihren Kampf gegen die neue Führung im Land weiter verstärkt. Am Freitag setzte sich die Serie beinahe täglicher schwerer Anschläge fort - bei Selbstmordanschlägen wurden mehr als 30 Menschen getötet. Südlich von Bagdad wurden mindestens 22 Menschen getötet und 45 verletzt. Der Attentäter sprengte sich in Suwaira mit seinem Auto in der Nähe eines Gemüsemarktes in die Luft. In Tikrit riß ein Selbstmordattentäter neun Polizisten mit in den Tod.
In Bagdad fand die Polizei die Leichen von 14 Männern, die regelrecht hingerichtet worden waren. Die Leichen hätten zivile Kleidung getragen, teilte die Polizei mit. Die 14 Männer seien durch Kopfschüsse exekutiert worden. Einigen der Opfer seien die Augen verbunden gewesen
Allein in dieser Woche kamen damit bei Attentaten deutlich mehr als 210 Menschen ums Leben. Vor allem irakische Sicherheitskräfte gelten als Anschlagsziele der Extremisten, die die neue politische Ordnung sabotieren wollen. Beobachtern zufolge hat die mehr als drei Monate dauernde Regierungsbildung zu einem Machtvakuum geführt. Noch immer sind wichtige Kabinettsposten nicht besetzt.