Der Anschlag war besonders perfide: Zunächst detonierte eine Bombe, als sich dann Helfer und Neugierige am Anschlagort in Kandahar versammelten, sprengten sich dort zwei Attentäter in die Luft. Auch bei einem Nato-Luftschlag starben Zivilisten. Unter den Toten seien 15 Zivilisten und acht Wachmänner der Logistikfirma Supreme, die im Auftrag der Nato arbeitet, sagte der Vize-Polizeichef der Provinz Kandahar, Rahmatullah Atrafi. Außerdem seien zwei Selbstmordattentäter gestorben. 50 Zivilisten seien verletzt worden.

Kandahar/Kabul. Bei einem Dreifach-Anschlag der Taliban nahe einer Nato-Basis am Flughafen der südafghanischen Stadt Kandahar sind am Mittwoch mindestens 25 Menschen getötet worden. Unter den Toten seien 15 Zivilisten und acht Wachmänner der Logistikfirma Supreme, die im Auftrag der Nato arbeitet, sagte der Vize-Polizeichef der Provinz Kandahar, Rahmatullah Atrafi. Außerdem seien zwei Selbstmordattentäter gestorben. 50 Zivilisten seien verletzt worden.

Atrafi sagte, zunächst sei auf einem Markt außerhalb des Flughafens eine auf einem Motorrad versteckte Bombe detoniert. Als sich Menschen am Anschlagort versammelten, hätten sich dort zwei Selbstmordattentäter in der Menge in die Luft gesprengt. Die Taliban bekannten sich zu der Tat. Taliban-Sprecher Kari Jusuf Ahmadi sagte, 17 ausländische Soldaten seien getötet worden. Aussagen der Aufständischen zu Opfern bei Anschlägen sind notorisch unzuverlässig.

Am Flughafen Kandahar, der zivil und militärisch genutzt wird, unterhält die Nato-geführte Schutztruppe Isaf einen ihrer größten Stützpunkte in Afghanistan. Kandahar ist eine Hochburg der Taliban. Bei einem Isaf-Luftangriff auf einen Taliban-Anführer in der ostafghanischen Provinz Logar wurden am Mittwoch nach Angaben des Provinzrates auch 18 Zivilisten getötet. 18 Mitglieder der Familie des Stammesältesten Basir Achundsada seien ums Leben gekommen, darunter auch Achundsada selbst, sagte Provinzratschef Abdul Wali Wakili. Sechs Taliban-Kämpfer – darunter ein Kommandeur – seien ebenfalls getötet worden.

Die Isaf bestätigte einen Luftangriff in dem betroffenen Distrikt Baraki Barak, nicht aber die zivilen Opfer. Die Isaf teilte mit, bei einer Operation gegen einen Taliban-Anführer seien ausländische und internationale Truppen beschossen worden. Die Soldaten hätten Luftunterstützung angefordert. Zwei Frauen seien verwundet worden. Die Verletzungen seien nicht lebensbedrohlich und würden von der Isaf behandelt. Mehrere Aufständische seien getötet worden. Wakili sagte, in der Provinzhauptstadt Pul-i-Alam demonstrierten Tausende Menschen wegen des getöteten Stammesältesten und seiner Familie. Zivile Opfer bei Nato-Einsätzen sorgen regelmäßig für großen Unmut in der afghanischen Regierung und im Volk.

Unterdessen wurde nach Angaben des Welternährungsprogramms (WFP) erstmals ein klar gekennzeichneter humanitärer Konvoi der UN-Organisation in Afghanistan überfallen. Das WFP teilte am Mittwoch mit, niemand sei bei dem Angriff am Montag in der nördlichen Provinz Parwan getötet worden. Allerdings seien drei Lastwagen mitsamt Inhalt angezündet und vernichtet worden. In den 15 Lastwagen des Konvois seien Lebensmittel für Schulkinder transportiert worden

(dpa)