Laut Medienberichten sind in Afghanistan zwei Angreifer getötet und mehrere Soldaten verletzt worden. Zudem schlugen in der Isaf-Basis Raketen ein.

Kabul. Aufständische haben am Sonnabendabend den größten Stützpunkt der Internationalen Schutztruppe Isaf im umkämpften Süden Afghanistans attackiert. Zwei Angreifer seien getötet und mehrere Soldaten verletzt worden, berichtete die „Washington Post“ unter Berufung auf Militärs. Auf der Basis nahe Kandahar-Stadt, in der mehr als 20.000 Menschen untergebracht sind, seien Raketen eingeschlagen.

Die Truppen hätten Aufständische zurückgedrängt, die versuchten, in den Stützpunkt einzudringen. Die Nato-geführte Isaf habe auch Kampfhubschrauber gegen die Angreifer eingesetzt. Die Attacke wird als Hinweis dafür gewertet, dass sich die Taliban nicht dem militärischen Druck der USA und ihrer Verbündeten beugen wollen. Sowohl die Nato als auch die Taliban hatten vor den jüngsten Anschlägen eine „Sommer-Offensive“ im Süden des Landes angekündigt.

Bereits am Mittwoch hatten Aufständische die größte US-Basis in Afghanistan angegriffen. Bei den Gefechten am Stützpunkt Bagram nördlich von Kabul wurden nach jüngsten US-Militärangaben 16 Aufständische und ein amerikanischer Vertragsarbeiter getötet.

Bei weiteren Kämpfen zwischen Nato-Truppen und Aufständischen in Afghanistan kamen am Sonnabend mindestens zwölf Taliban-Rebellen und drei Soldaten ums Leben. Zwei Armeeangehörige und ein für die Isaf tätiger Zivilist starben im Süden des Landes nach einer Sprengstoffattacke. Bei einem weiteren Vorfall wurde ein dritter Isaf-Soldat getötet. Zu den genauen Örtlichkeiten und der Nationalität der Opfer nannte die Schutztruppe keine Details. Nach offiziellen Angaben hatte eine Gruppe Aufständischer in der östlichen Provinz Paktia nahe der pakistanischen Grenze einen Anschlag vorbereitet. „Zwei Aufständische wurden im Bezirk Zurmat erschossen, als sie versuchten, eine Bombe am Straßenrand zu deponieren“, sagte Vize-Polizeichef Dastagir Rostamyar. Zehn weitere Kämpfer, die den Attentätern helfen wollten, seien bei einem anschließenden Luftschlag der Nato ums Leben gekommen. Die Behörden rechneten alle Opfer den Taliban zu. Auch in der weiter südlich gelegenen Provinz Zabul starb ein Attentäter, bevor er seine Bombe an einer Brücke zünden konnte. Dabei wurden am Freitag nach Angaben des afghanischen Innenministeriums zwei weitere Aufständische verletzt. In Kandahar im Süden des Landes war ebenfalls am Freitag ein Zivilist bei einer Sprengstoffattacke ums Leben gekommen. Fünf weitere Menschen erlitten Verletzungen.

GEFECHTE IN SÜDAFGHANISTAN

Vier Zivilisten wurden am Samstag in der nördlichen Provinz Kapisa getötet, als sie bei Landarbeiten auf eine von der früheren Sowjet- Armee zurückgelassene Panzermine traten. Am Sonntag starben zudem zwei afghanische Soldaten bei einer Patrouillenfahrt. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Kabul wurden fünf weitere Soldaten verwundet, als ein am Straßenrand deponierter Sprengsatz explodierte.