Hamburg. Konstantin Krüger begleitete den Saisonabbruch als Medienchef. Wie der Hamburger über die mögliche Fortsetzung der 2. Liga denkt.
An Arbeit mangelt es Konstantin Krüger (40) in diesen Tagen nicht. Auch wenn nach dem vorzeitigen Saisonabbruch in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) und der damit verbundenen Absage der Play-offs derzeit kein Puck durch die Arenen dieses Landes fliegt, hält sich die Langeweile beim Mediendirektor in Grenzen.
Am Dienstag startete die DEL mit Moderator Krüger und Premierengast Franz Reindl, dem Präsidenten des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB), den neuen Podcast „Eiskalt auf den Punkt“. „Ich versuche, das Positive zu sehen. Jetzt haben wir wegen der Coronakrise die Zeit, Projekte wie den Podcast schon früher umzusetzen, damit wir als Liga und Sport im Gespräch blieben“, sagt der Hamburger.
In den Schlagzeilen war die DEL auch am 10 März. Vor genau sechs Wochen wurde in Köln verkündet, dass man als erste große Publikumsliga in Deutschland eine laufende Saison vorzeitig abbricht. „Wir hätten die Play-offs nicht vor leeren Rängen abhalten können. Das ist im Gegensatz zum Fußball bei uns nicht möglich, weil die TV-Gelder deutlich geringer sind“, sagt Krüger, der momentan in Hamburg im Homeoffice arbeitet, im Abendblatt-Podcast „HSV – wir reden weiter“.
Krüger: Geisterspiele für HSV nicht nur Nachteil
Nach Abendblatt-Informationen war die Führung der Deutschen Fußball-Liga (DFL) zunächst nicht über das Vorpreschen der Eishockey-Kollegen erfreut. „Der Fußball hat noch einmal stärker auf die DEL geschaut und die eine oder andere Nachfrage gehabt“, erzählt Krüger. „Aber auch mit der Handball- und Basketball-Bundesliga standen und steht unser Geschäftsführer Gernot Tripcke im regen Austausch“, sagt der ehemalige stellvertretende Pressesprecher des HSV, den er nun als Fan immer noch intensiv verfolgt.
Von Mitte Mai an sollen sowohl die Fußball-Bundesliga als auch die Zweite Liga unter strengen Auflagen ihren Saisonbetrieb mit Geisterspielen wieder aufnehmen. Dass der HSV womöglich den Bundesliga-Aufstieg im leeren Volksparkstadion feiert, ist für den dreifachen Familienvater irgendwie ein befremdlicher Gedanke. „So richtig greifbar ist es noch nicht. Ich habe mich schon gefragt, ob das ein Vor- oder Nachteil für den HSV ist“, sagt Krüger. „Die Mannschaft ist besser als andere Teams und setzt sich durch, weil es jetzt keine Einflüsse von außen gibt. Aber ich weiß auch, dass Spiele gewonnen werden, weil der Support der Fans so unglaublich ist. Das kann in der Saisonphase fehlen“, sagt der DEL-Medienchef.
Den Podcast können Sie hier hören.