Hamburger Theaterchef und Vorstandsmitglied der St.-Pauli-Genossenschaft über Millioneneinnahmen, das Millerntor und Stadtteilkultur.
Am vergangenen Freitag gehörte Thomas Collien zu den letzten Fans des FC St. Pauli, die das Millerntor-Stadion verließen. Erst gegen 1 Uhr nachts, erzählt der Geschäftsführer des Hansa-Theatersaals und Besitzer des St.-Pauli-Theaters, sei er nach dem 3:1-Heimerfolg gegen Holstein Kiel nach Hause gegangen. „Das Spiel hat mir das Wochenende verhagelt, weil ich am Freitagabend so schwer gefeiert habe. Es war sensationell, ein toller Abend“, sagt Collien und lacht.
Als Vorstandsmitglied der neuen Genossenschaft des FC St. Pauli ist der 57-Jährige derzeit ohnehin ständig mit dem Millerntor-Stadion beschäftigt. 30 Millionen Euro sind das Ziel, um mithilfe von Fans, Sympathisanten und Mitgliedern 60 Prozent am Stadion zu erwerben und dem Verein die Möglichkeit zu geben, sich zu entschulden. Den Stadionwert von rund 50 Millionen Euro hatten zunächst zwei unabhängige Gutachten ermittelt.
„Beim Start hätte ich in der Euphorie gesagt, dass es überhaupt kein Problem wird, das Ziel zu erreichen. Jetzt gilt es, dranzubleiben. Wir sind noch nicht dazu gekommen, alle St.-Pauli-Sympathisanten anzusprechen“, sagt Collien. Nachdem man bereits eine Woche nach Start 15 Millionen Euro eingesammelt hatte, stockt das Projekt mittlerweile. Täglich kommen nur noch rund 100.000 Euro dazu, sodass man derzeit bei knapp 17 Millionen Euro steht.
„Das Modell fliegt auch unter 30 Millionen Euro“, sagt Collien. „Bei einer Minderheit am Stadion hätten wir trotzdem ein Mitspracherecht.“ Das Ziel sei dennoch, mehr einzunehmen, um perspektivisch auch andere Projekte wie den Ausbau des Nachwuchsleistungszentrums, eine stärkere Förderung des Frauenfußballs oder Baumaßnahmen am Stadion anzustoßen.
# Thomas Collien #FC St. Pauli # Millerntor-Stadion #Hansa-Theater# Pauli Podcast
Weitere Podcast unter: www.abendblatt.de/podcast
- Wir freuen uns auf Eure Bewertungen und Likes
- Abonniert unseren Podcast, natürlich kostenlos
- Feedback: moinhamburg@abendblatt.de