Neun Jahre lang prägte der Franzose den VfL Wolfsburg, nun spielt sein Bruder für den FC St. Pauli. Am Wochenende kommt es zum Duell.
Am Sonnabendnachmittag steht Josuha Guilavogui zwischen den Stühlen, wenn der FC St. Pauli den VfL Wolfsburg im Millerntor-Stadion empfängt. Zwischen 2014 und 2023 prägte der Franzose die Niedersachsen in der Bundesliga – logisch, dass der Mittelfeldspieler nach wie vor Sympathien für seinen früheren Club hat. Da seit diesem Sommer aber sein Bruder Morgan für St. Pauli stürmt, würde sich Josuha Guilavogui, der am Mittwoch bei Leeds United unterschrieb, aber doch etwas mehr über einen Sieg der Kiezkicker freuen.
Als das Interesse der Hamburger aufkam, besprachen sich die beiden Brüder, ob die Leihe nach Deutschland sinnvoll ist. Josuha, der nach einer schwierigen Saison bei Atletico Madrid im Jahr 2014 ebenfalls zunächst per Leihe nach Wolfsburg gekommen war, war schnell überzeugt. Beim französischen Erstligisten RC Lens hatte sein Bruder viel Konkurrenz im Sturm, bei St. Pauli soll er nun der zentrale Spieler im Angriff werden.
Siebeneinhalb Jahre Altersunterschied liegen zwischen Josuha und Morgan Guilavogui. Als Josuha im Alter von 14 Jahren von seinem Heimatverein in Toulon in die viereinhalb Autostunden entfernte Jugendakademie der AS Saint-Étienne wechselte, sah er seinen kleinen Bruder nur noch an den Wochenenden. Später wechselte Morgan selbst nach Saint-Etienne, hatte in der U17 aber Probleme, der Trainer gab ihm nicht das nötige Vertrauen. Es folgte ein Schritt zurück zu seinem Heimatverein SC Toulon, wo er in der U19 zum Spaß am Fußball zurückfand. Die glitzernde Profiwelt war zu diesem Zeitpunkt allerdings ein großes Stück entfernt, Toulon zwar Drittligist, aber kein Proficlub. Erst mit dem Wechsel zum Zweitligisten FC Paris wurde Morgan Guilavogui mit 22 Jahren Profi. Nun soll er helfen, den FC St. Pauli in der Bundesliga zu halten.
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