Der langjährige Boss von Union Berlin spricht über Aljoscha Kemlein, die Entwicklung seines Clubs und Investoren im Profifußball.
Dirk Zingler und Union Berlin scheinen untrennbar zu sein. Seit mehr als 20 Jahren ist der 60 Jahre alte Unternehmer Präsident des Hauptstadtclubs, führte die Köpenicker in dieser Zeit von der Oberliga bis in die Champions League. Wie das möglich war? Mit Kontinuität und viel Lokalpatriotismus. Zingler legt Wert darauf, dass die verantwortlichen Personen im sportlichen Bereich und im restlichen Verein aus der Region kommen und eine emotionale Verbindung zum Club haben.
Den zweiten Grund, den Zingler sieht, ist das Stadion An der Alten Försterei, auf der die Fans auf drei von vier Spielfeldseiten stehen. Man könne dort die Bratwurst vom Grillrost riechen, der große Stehplatzbereich sorge für eine einmalige Atmosphäre. Union spielt derzeit noch mit einer Ausnahmegenehmigung in der Bundesliga, plant aber, das Stadion zu erweitern. Die DFL fordert insgesamt mindestens 8000 Sitzplätze, die Alte Försterei bietet derzeit nur etwa die Hälfte.
Um sich zukünftig weiterzuentwickeln, eröffnete Union in diesem Sommer mit dem Trainingszentrum Oberspree auch ein neues Zentrum für den Nachwuchsleistungsbereich. Aljoscha Kemlein (20) ist ein Spieler, der es noch über die alten Infrastrukturen in den Profikader schaffte. Doch obwohl der Berliner, der in der vergangenen Rückrunde an St. Pauli ausgeliehen war, kaum eine Perspektive im Profikader hat, will ihn Zingler nicht abgeben.
„Meine Aussage, dass Joschi bleiben soll, war als Zeichen zu verstehen. Wir haben die Voraussetzungen geschaffen, dass junge Leute, sofern sie die Bereitschaft dazu mitbringen, Chancen bei uns bekommen. Da muss die Vereinsführung vorangehen, ohne dabei dem Trainer vorzuschreiben, wen er aufstellt“, sagt der Präsident.
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